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Schweinfurt
SKF-Chef trotz weniger Gewinn zufrieden
SKF legt die Bilanzzahlen für 2019 vor. Der Konzern plant Stellenabbau. Für Schweinfurt gibt es aber  eine Beschäftigungssicherung von 2022 bis 2026. Aber was ist vorher?
Mit vorsätzlich übertriebenen Drehzahlen wurden im letzten Jahr bei SKF im Sven Winquist Center in Schweinfurt Großlager für Windkraftanlagen getestet.
Foto: SKF | Mit vorsätzlich übertriebenen Drehzahlen wurden im letzten Jahr bei SKF im Sven Winquist Center in Schweinfurt Großlager für Windkraftanlagen getestet.
Karl-Heinz Körblein
Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:16 Uhr

Trotz eines leichten Umsatzrückgangs spricht SKF-Vorstandschef Alrik Danielson rückblickend auf 2019 von einem soliden Jahr. Vor allem im ersten Halbjahr habe es eine stabile Nachfrage gegeben. In den letzten sechs Monaten sei es gelungen, trotz der sinkenden Nachfrage ein starkes operatives Ergebnis zu erzielen. Im vierten Quartal hätten die Kostensenkungsmaßnahmen dazu geführt, dass die Kosteninflation mehr als kompensiert werden konnte.

Weltweit 1000 Mitarbeiter weniger

In konkreten Zahlen: Der Umsatz ging laut Geschäftsbericht im letzten Jahr von 7,92 Milliarden auf 7,89 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn (EBIT) fiel von 1,017 Milliarden auf 865 Millionen Euro, der Jahresüberschuss von 671 Millionen auf 511 Millionen Euro. Für die Marge bedeutet dies einen Rückgang von 12,9 auf 10,9 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter ging weltweit um knapp 1000 auf 41 559 zurück. In Schweinfurt sind rund 4000 Menschen bei SKF beschäftigt.

Konkrete Zahlen für die Ländergesellschaften, also auch für die deutsche SKF GmbH mit Sitz in Schweinfurt, nennt der Bericht nicht.

Für das erste Quartal hat Danielson, bevor sich die Corona-Krise abzeichnete, bereits geringere Margen vor allem im Automobilgeschäft angekündigt. Das Unternehmen sei jedoch für die Zukunft gut aufgestellt. In diesem Zusammenhang verwies er auf die starke Finanzkraft der SKF, die 2019 die Rückführung von Schulden und höhere Investitionen in Produktion, Forschung und Entwicklung ermöglichte.

Im April vergangenen Jahres haben sich am Standort Betriebsrat und Management im Grunde auf ein Programm verständigt, das dazu führen soll, dass die Kosten hier reduziert werden. Im Februar wurde dies konkretisiert. Durch verschiedene Maßnahmen sollen "die jährlichen Kosten des Standortes nachhaltig gesenkt werden – und anderseits Effizienz und Produktivität durch Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung deutlich ansteigen".

Im Zuge einer Reorganisation der zentralen Verwaltungsbereiche werden Finanzen, Personal und Marketing/Kommunikation europaweit neu geordnet. Dies betrifft auch die Schweinfurter Organisation. Für die betroffenen Mitarbeiter/innen werde ein Interessensausgleich verabschiedet, hieß es im Februar. Dieser beinhalte neben Qualifizierungen und freiwilligen Abfindungsangeboten auch Möglichkeiten zu Altersteilzeit.

Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden 

Betriebsbedingte Kündigungen jedoch "schließen Geschäftsführung und Betriebsrat in den Jahren 2020 und 2021 nicht gänzlich aus, wollen sie aber möglichst vermeiden". Eine Größenordnung des Stellenabbaus wird nicht genannt. Weil dieser europaweit angelegt sei, stünden Zahlen dazu noch nicht fest. "Für die Jahre 2022 bis 2026 gilt dann eine Beschäftigungssicherung für die gesamte Belegschaft am Standort Schweinfurt", hieß es weiter in einer SKF-Mitteilung, "vorausgesetzt das Produktionsvolumen und die Umsatzrendite der Schweinfurter Werke bleiben über den vereinbarten Mindestwerten."

 
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