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SCHWEINFURT
SKF-Ausbildungszentrum soll Lernzentrum werden
Auch den praktischen Teil absolvierten die Gäste bestens: Christine Bender (vorne links) prüft das Werkstück, Sorya Lippert (am Schraubstock) feilt ein weiteres unter fachmännischer Anleitung von Bernd Stephan (vorne rechts). Im Hintergrund Leonie Ankenbrand (links), Jürgen Stürzenberger, Norbert Völkl und Theresa Koch.
Foto: Pia Gessner/SKF | Auch den praktischen Teil absolvierten die Gäste bestens: Christine Bender (vorne links) prüft das Werkstück, Sorya Lippert (am Schraubstock) feilt ein weiteres unter fachmännischer Anleitung von Bernd Stephan (vorne ...
Bearbeitet von Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:37 Uhr

Wie sind die Herausforderungen der digitalen und vernetzten Gegenwart und Zukunft zu meistern? Wie bereitet ein Unternehmen sich und seine Mitarbeiter auf das Zukunftsthema Industrie 4.0 vor? Wie lassen sich Bedenken gegenüber dem künftigen Berufsumfeld auflösen? Einen Eindruck davon gewannen die Besucher beim Tag der offenen Tür im Ausbildungszentrum der SKF GmbH in Schweinfurt.

Arbeitsdirektor Harald Speck begrüßte viele Gäste, unter ihnen stellvertretende Landrätin Christine Bender und stellvertretende Bürgermeisterin Sorya Lippert sowie vom SKF-Konzernmanagement Bernd Stephan, Chef des Geschäftsbereichs Automotive und Aerospace.

Speck strebt an, das SKF-Ausbildungszentrum zu einem Lernzentrum auszubauen, in dem sich beim Umgang mit der digitalen Welt jugendliche Unbekümmertheit und das praktische Knowhow erfahrener Kollegen gegenseitig ergänzen sollen. „Aus- und Weiterbildung müssen Hand in Hand gehen und die Zukunft gemeinsam gestalten“, sagte Speck.

Wissenstand der Schulabgänger sinkt

Die Zahl der Bewerber für die SKF-Ausbildungsplätze liegt laut Pressemitteilung des Unternehmens seit Jahren gleichmäßig auf sehr hohem Niveau. Allerdings sinke der Wissensstand der Schulabgänger speziell im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich. Hinzu komme der Nachwuchsmangel bei den Berufsschullehrern. „Wenn hier die Rahmenbedingungen geändert werden, könnten auch Quereinsteiger aus der industriellen Praxis zugelassen werden“, sagte Speck.

Bernd Stephan unterstrich, dass sich die Anforderungen an die Mitarbeiter durch Automatisierung und Digitalisierung deutlich verändern werden. Betriebsratsvorsitzender Norbert Völkl bekräftigte, dass „der Wandel in Richtung Industrie 4.0 jeden betrifft, und wir nur mit bestens qualifiziertem Nachwuchs die Herausforderungen meistern können“. In gleichem Maß müssten aber auch ältere Mitarbeiter durch interne Qualifizierungsmaßnahmen auf den Wandel vorbereitet werden.

Rundgang mit den Auszubildenden

Der von Auszubildenden geführte Rundgang zeigte den Gästen, dass Grundfertigkeiten der Metallbearbeitung wie Feilen, Löten oder Schweißen ebenso wichtig sind wie das Verständnis für moderne Technologien. So machte Ausbilder Thomas Rappelt im Pneumatikraum deutlich, wie Anregungen aus der Biologie in Technik umgesetzt werden können. Ein Beispiel sind die in den SKF-Produktionsanlagen eingebauten „Greiffinger“. Das sind druckluftbetriebene mechanische Teile aus Metall, die Werkstücke wie Wälzlagerrollen umsetzen und in Käfigen positionieren. Sie müssen exakt auf das jeweilige Werkstück eingestellt sein. Ist das nicht der Fall, können die Präzisionsteile beschädigt werden.

Der neue „adaptive Greiffinger“ aus Polyurethan beugt dem vor. Er ist von der Bewegung einer Fischschwanzflosse abgeleitet und ermöglicht ein sensibles Greifen von unterschiedlichen oder druckempfindlichen Werkstücken. Rappelt hat diese bionische Entwicklung just zu dem Zeitpunkt für seinen Pneumatikkurs entdeckt, als sich SKF-Ingenieure in der Rollenproduktion gerade mit dieser Thematik beschäftigten. Jetzt wird der bionische Greiffinger in der ausbildungseigenen computergesteuerten Roboteranlage eingesetzt und getestet, die vor einem Jahr beim Tag der offenen Tür offiziell in Betrieb genommen worden ist.

Als Mitbringsel vom Tag der offenen Tür hatten sich die Verantwortlichen diesmal etwas ganz Besonderes ausgedacht: Eine Sonnenuhr, wie sie seit der Antike in Gebrauch ist. An fünf verschiedenen Stationen wurden die Einzelteile präzise gefertigt. Exakt zusammengesetzt und ausgerichtet zeigen sie nun modernen Menschen sommers wie winters die Zeit – jedenfalls wenn die Sonne scheint.

 
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