Energie sparen und selbst erneuerbaren Strom erzeugen: Mit dieser Doppelstrategie geht SKF in Schweinfurt der angestrebten CO₂-Neutralität am Produktionsstandort Schweinfurt entgegen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor.
2030 will SKF weltweit alle Standorte treibhausgasneutral betreiben. Die verbrauchte Energie muss bis dahin also komplett aus erneuerbaren Quellen zugekauft oder selbst erzeugt werden. „In Schweinfurt arbeiten wir deshalb zurzeit an einem Fahrplan, wie wir fossile Energieträger nach und nach ersetzen können“, wird Arbeitsdirektor Harald Speck in der Mitteilung zitiert. Gleichzeitig werden überall in den Werken Einsparmöglichkeiten gesucht.
Aktuell kommen gleich zwei Erfolgsmeldungen aus dem weltweit größten Produktionsstandort der SKF-Gruppe. Auf dem Dach einer neuen Produktionshalle in Werk 3 wurde soeben die Montage der Solarmodule für eine leistungsstarke PV-Anlage abgeschlossen. Mit einer maximalen Erzeugerleistung von 600 kWp reicht sie beinahe an die 700-kWp-Anlage auf dem Gebäude der SKF Logistik in Werk 2 heran. Letztere ging schon 2008 als eine der ersten großen Dachflächenanlagen in Schweinfurt in Betrieb und liefert bis heute zuverlässig Strom.
Erfolgsmeldung Nummer zwei: Durch den Tausch großer Ventilatoren aus dem Jahr 1989, die eine Produktionshalle in Werk 2 mit Frischluft versorgen, können jährlich 1700 MWh Strom eingespart werden. Möglich wird dies durch neue Technik und einen Kniff: Statt jeweils eines ungesteuerten, schwerfälligen und energieintensiven Ventilators an den verschiedenen Umwälzpunkten im Luftkanalsystem kommen Verbünde aus kleinen, regelbaren Ventilatoren zum Einsatz.
„Beide Projekte bescheren uns über die Stromersparnis beim Zukauf oder Verbrauch auf lange Sicht natürlich wirtschaftliche Vorteile“, so Harald Speck. „Gleichzeitig gewinnen Umwelt- und Klimaschutz. Unterm Strich reduziert SKF den eigenen CO₂-Ausstoß am Standort rechnerisch um 900 Tonnen jährlich.“
Bei der neuen Photovoltaikanlage gibt es noch einen interessanten Seitenaspekt, betont Harald Speck: „Der allermeiste Teil des dort erzeugten Stroms wird künftig unsere Prüfstände im Sven-Wingquist-Großlagertestzentrum mitversorgen. 17 Prozent der Energie, mit der zum Beispiel SKF Windkraftlager zur erneuerbaren Stromerzeugung auf Herz und Nieren geprüft werden, stammen dann auch aus regional erzeugter, erneuerbarer Energie.“ Am liebsten – daraus macht Harald Speck keinen Hehl – wäre ihm freilich heimische Windenergie für die Anlage. „Mit eigenen Produkten hier vor Ort erneuerbaren Strom für die eigene Produktion zu erzeugen wäre nachhaltig und wir hätten neben unserem Labor-Teststand auch noch eine Realtime-Testumgebung für unsere Lager“, so Harald Speck.