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Schweinfurt
SkF als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten: Nach Renovierung wurden die neuen Räume eingeweiht
Domkapitular Clemens Bieber übernahm die Segnung der renovierten Büros des Sozialdienstes katholischer Frauen.
Foto: Uwe Eichler | Domkapitular Clemens Bieber übernahm die Segnung der renovierten Büros des Sozialdienstes katholischer Frauen.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 23.03.2024 02:46 Uhr

Es ist nicht nur manch soziale Schieflage, die den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) derzeit umtreibt. Bei der Einweihung der renovierten und neu gestalteten Räume im Bischof-Stangl-Haus, Friedrich-Stein-Straße 28, hatte Domkapitular Clemens Bieber ein kleines Wandrelief als Geschenk dabei: Es zeigte die furchtsamen "Jünger im Sturm", die Gottvertrauen erst wieder lernen müssen, auf schwankendem Grund. Astrid Paudtke, aus Wonfurt stammende Vorsitzende des SkF-Landesverbandes, verwies auf die lokal spürbaren Krisen der letzten Jahre: Corona, Ukrainekrieg, Inflation, den wachsenden rechten Rand.

Zuvor hatte Vereinsvorsitzende Elisabeth Maskos die Gäste begrüßt, die sich bodenständig im Treppenhaus versammelt hatten. Die Politik vertraten OB Sebastian Remelé, Landrat Florian Töpper, Bezirkstagspräsident Stefan Funk und CSU-Landtagsabgeordnete Martina Gießübel. Mit dabei waren zahlreiche Kooperationspartner und -partnerinnen aus Caritas, Justiz, Sozialverbänden, Ämtern und Wirtschaft.

SkF meint in Schweinfurt nicht nur Kugellager: Mit viel politischer Prominenz wurden die neuen Räume des Sozialdienstes katholischer Frauen in der Friedrich-Stein-Straße eingeweiht.
Foto: Uwe Eichler | SkF meint in Schweinfurt nicht nur Kugellager: Mit viel politischer Prominenz wurden die neuen Räume des Sozialdienstes katholischer Frauen in der Friedrich-Stein-Straße eingeweiht.

Wohnungsnot und die Integration von Geflüchteten beschäftigt das rund 80 Köpfe zählende Team besonders. In diesem Jahr wird der Sozialdienst in Schweinfurt 70 Jahre alt. Bei einem Rundgang mit Geschäftsführerin Doris Engelhardt wurden den zahlreichen Besuchern die neuen SkF-Räume gezeigt.

38 hauptamtliche Mitarbeiterinnen

Seit 1925 kümmern sich Katholikinnen auch in Schweinfurt um "Frauen, Jugendliche und Kinder in Notsituationen". 1899 hatte Agnes Neuhaus in Dortmund den Vorgänger-Verein "zum guten Hirten" gegründet. Am 22. Juni 1954, nach Weltkrieg und Nazizeit, folgte die Schweinfurter Neugründung: Es ging um Waisenkinder, Berufslose, Prostituierte, Häftlinge, alleinstehende Mütter oder die Betreuung der "deutschen" Flüchtlingslager Hammelburg und Ebelsbach. Ab 1968 gab es den heutigen Namen "Sozialdienst katholischer Frauen", mit neuen Aufgabenfeldern. Das Stangl-Haus ist seit 1982 Domizil.

38 Mitarbeiterinnen sind hauptamtlich tätig. Dazu zählt die Schwangerschaftsberatung, mit Aufklärungs- und Präventionsarbeit an den Schulen, Beratung zu finanziellen Hilfsmöglichkeiten und ähnlichen Angeboten. 814 Personen wurden 2023 durch diese Beratungsstelle (KSB) beraten, dazu kamen 42 Workshops. Bei der "Beratung von Frauen und Familien" (BFF) geht es um Notlagen aller Art, sei es von Alleinerziehenden oder älteren Menschen bis hin zu Strafentlassenen. Allein hier gab es im Vorjahr 129 Gespräche.

Integrations-Projekt für Migrantinnen

Der Betreuungsverein übernimmt Mitarbeiterschulungen sowie rechtlich vorgeschriebene Betreuungen in rund 100 Fällen. Dazu kommt die Arbeit in den Ganztages-Klassen der Körner-Grundschule und in der Gartenstadt-Grundschule. "Lebenswirklichkeit in Bayern" nennt sich das Integrations-Projekt für Migrantinnen, mit Treffpunkt im Haus und Informationsveranstaltungen. Ein eigener Bereich ist der Einsatz in den Gemeinschaftsunterkünften der Stadt. Gebrauchte Kinderkleider gibt es im Secondhand-Laden Katze. Im Aufbau ist das dazugehörige Café Katze. Das Projekt "Meine Chance 2.0" soll Frauen beim Wiedereinstieg ins Berufsleben fördern.

Dazu kommen mehr als 50 Ehrenamtliche, die sich im "Außendienst" engagieren, vom Besuchsdienst im Krankenhaus Werneck bis zum Kinderhaus Ledward, wo ukrainische Flüchtlinge untergebracht sind. Kein Unbekannter im Haus war Landrat Florian Töpper, als ehemaliger Richter: Im letzten Jahr gab es 89 außergerichtliche Konfliktschlichtungen durch den Täter-Opfer-Ausgleich (TOA).

Nach dem Umbau findet sich im Erdgeschoss jetzt die Katze, neben dem Treffpunkt für Migrantinnen. Im ersten Obergeschoss schließt sich die Schwangerschaftsberatung an, ebenso die BFF. Im zweiten Obergeschoss finden sich der Bereich TOA und die rechtliche Betreuung, darüber die Räume von Vorstandschaft und Geschäftsführung, der Bereich Schule und das Projekt "Meine Chance 2.0". Ein Spendenhaus gibt es auch (www.skf-schweinfurt.de).

 
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