(geri) Sie kommen regelmäßig ins Kreisalten- und Pflegeheim Werneck, um den Bewohnern Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen auf unterschiedlichste Weise beizustehen. Die Rede ist von den mittlerweile fast 90 ehrenamtlichen Helfern, die sich in ihrer Freizeit im Kreisaltenheim engagieren. Sie kommen zum reden und zuhören, um mit den Senioren und pflegebedürftigen Menschen zu singen, zu spielen und zu basteln, begleiten sie zum Gottesdienst, Einkaufen, gehen mit ihnen spazieren oder begleiten auch mal zum Arzt oder ins Cafe im Ort. Auch in der Sterbebegleitung engagieren sich einige.
Kleine Geste des Dankes und Zeichen der großen Wertschätzung für dieses Engagement ist das jährliche Ehrenamtsessen, zu dem das Kreisaltenheim gemeinsam mit Landrat Florian Töpper einlädt. Ein fröhlicher Abend des Austausches soll es sein, bei dem der Dank nicht nur mit Worten, sondern auch mit einem guten Essen zum Ausdruck kommt. Dafür sorgte bisher der langjährige Küchenchef Georg Haas, der diesmal selbst unter den Geladenen ist. Denn als Ruheständler bringt er sein Können jetzt bei Grillfesten und anderen Veranstaltungen ehrenamtlich ein. Mit Sauerbraten, Zander auf Spinat, Schweineschnitzel und reichlich Beilagen bürgte diesmal der neue Küchenchef Lucas Ziegler-Knab zusammen mit seinem Team für den kulinarischen Genuss.
Mehr als zehn neue Gesichter sind seit dem vergangenen Jahr dazu gekommen, freut sich Birgit Kirbye, die als Leiterin des Sozialdienstes das Ehrenamtsteam begleitet und koordiniert. Möglich waren dadurch im Sommer diesmal zwei Ausflüge mit den Bewohnern. Einer führte mit Unterstützung eines Busunternehmens sogar nach Einsiedel, der andere in den Schlosspark. Als nächstes steht der Besuch des Wernecker Weihnachtsmarktes auf dem Programm. Weil es nur im Rollstuhl außer Haus geht, braucht jeder Senior einen Helfer zur Betreuung.
Zu den Neuen im Team gehört Gabi Barthelmes, die durch ihren Pflegeberuf dazu gekommen ist. Sie engagiert sich seit vergangenem Jahr als ausgebildete ehrenamtliche Hospizbegleiterin. Angefangen im Haus hat auch Bernhard Wegscheid mit Hospizbegleitung. Jetzt macht er für die Verstorbenen die Rosenkranzandachten in der Hauskapelle. Evi Braun hat als Frisörin mit Vielen im Haus beruflich Kontakt. Weil sie sich mit Senioren gut versteht, hat sie jetzt den Besuchsdienst bei einer Bewohnerin übernommen, kümmert sich und macht auch mal kleine Unternehmungen.
"Warum nicht", sagt Heinz Kruppa und sucht nicht groß nach Gründen "Seit er denken kann" ist Kruppa im Besuchsdienst. Jeden Donnerstag kommt er, geht "auf eigene Faust" von Station zu Station und sucht das Gespräch mit den Bewohnern. Ein alter Hase ist auch Edgar Fischer. Er hält mit zwei weiteren Ehrenamtlichen den hausinternen Männerchor am Laufen, der sich jeden Dienstag zur Singstunde trifft. Feste sind das Metier von Margit Schleichert, die vom Federweißenabend, Sommerfest-Tombola bis zum Fasching bei Vorbereitung und Durchführung hilft.
"Sie sind für andere zum Engel geworden", dankte der evangelische Pfarrer Andreas Bauer den Ehrenamtlichen auch im Namen der katholischen Seelsorge. Und stellte fest, der Dienst am Menschen sei keine verlorene Zeit. "Ehrenamt macht auch glücklich", bestätigte auch Stefanie Reith, die als Seniorenbeauftragte des Marktes engagiert ist.