Die Spannung steigt: In wenigen Sekunden wird Joachim Butz vom Zentralverband Spengler-, Sanitär, Heizungs- und Klimatechnk (SHK) mit Tim Großpietsch aus Zwickau in Sachsen den diesjährigen Bundessieger in der Sparte "Anlagenmechaniker" küren. 13 Gesellen aus den verschiedenen Bundesländern haben an der Deutschen Meisterschaft im SHK-Handwerk teilgenommen. Erstmalig fand der Wettbewerb im Schweinfurter SHK-Bildungszentrum und Bundesleistungszentrum statt, das von Josef Bock geleitet wird.
Experten werten Arbeiten aus
Beim Wettbewerb einen Tag zuvor war er mit einem Prüfungsteam vor Ort. Nach dem offiziellen Schlusspfiff am späten Nachmittag ging die Arbeit für die Prüfer erst richtig los. Drei Stunden werteten die neun Experten die Installationsarbeiten aus, jeder Prüfer ist für ein Spezialgebiet zuständig. Die Summe aller Bewertungen beschert Tim Großpietsch den Meistertitel, ihm folgen Jochen Allensbacher (Rheinland-Pfalz) und Simon Dornhof (Hessen) auf den Plätzen zwei und drei. Die restlichen Teilnehmer teilen sich den vierten Platz.
Dabei darf nicht vergessen werden: Alle sind bereits Sieger - haben sie doch bereits mit der Gesellenprüfung auf Kammer- und Landesebene erste Plätze erreicht. Mit Julia Waterhölter ist auch eine Innungsbeste aus Hamburg unter den Teilnehmern und beweist, wie Josef Bock betont, dass Frauen das Zeug zur Anlagenmechanikerin haben.
Viele Faktoren spielen eine Rolle
Doch auch die Besten kamen während des Wettbewerbes ins Schwitzen: Die Aufgabe war anspruchsvoll, aber machbar, wie Prüfer und Teilnehmer später feststellen. Die Teilnehmer mussten eine Vorwandinstallation montieren. Das Fertig-Werden war dabei nur einer von vielen Faktoren, die bewertet wurden. Es geht um Präzision, um Funktionalität.
"Ihr seid die Besten der Besten" lobte der stellvertretende Landrat Peter Seifert und Jörg Brückner von der Handwerkskammer Unterfranken empfahl "Ihr seid die Elite - macht was draus". Der neue deutsche Meister Tim Großpietsch weiß schon ziemlich genau, wie es für ihn weitergehen soll. Fast ist er über seinen Sieg ein wenig erstaunt - das Feld war eng, wie er sagt.
Das er letztendlich nun den Deutschen Meistertitel als "Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik" in der Tasche hat ändert an seinen Plänen für die Zukunft nichts: Er will noch eins oben drauf setzen und möchte im dualen Studium nun auch nach dem beruflichen Meistertitel greifen.
Ob er nach dem Erfolg in Schweinfurt auch bei den kommenden internationalen Wettbewerben antreten wird, lässt der frischgebackene Deutsche Meister offen. Fest steht - so das Fazit aller Beteiligten - die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften hat sich gelohnt.