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THEATER
Sensibelchen trifft auf Alles-im-Griff-Typ
Bekannte Gesichter: Teresa Weißbach und Helmut Zierl.
Foto: Jürgen Frahm | Bekannte Gesichter: Teresa Weißbach und Helmut Zierl.
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 |  aktualisiert: 29.01.2015 10:18 Uhr

„Wir lieben und wissen nichts“ – dieser Theatercoup von Moritz Rinke aus dem Jahre 2012 war für den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis 2013 nominiert. Publikum und Presse waren begeistert, wie Stefan Benz im Darmstädter Echo schrieb: „Der neue Rinke ist von Anfang an komisch und erst am Ende so schwermütig, wie es die Überschrift verheißt.“

Die Inszenierung des Euro-Studio Landgraf von Rüdiger Hentzschel ist mit Helmut Zierl, Uwe Neuman, Teresa Weißbach und Elisabeth Degen prominent besetzt. Zu erleben jeweils um 19.30 Uhr am Sonntag, 15. März (Gemischtes Abo C und freier Verkauf), am Montag, 16. März (Gemischtes Abo D und freier Verkauf), am Dienstag, 17. März (Gemischtes Abo A und freier Verkauf) und am Mittwoch, 18. März (Gemischtes Abo E und freier Verkauf).

Moritz Rinkes temporeiche, amüsant geschliffene Dialoge, unter denen er sein szenisches Dynamit verbirgt, machen Theaterbesucher und Theatermacher süchtig. Für seine Figuren, die er in Anlehnung an Robert Musil „Möglichkeits- und Wirklichkeitsmenschen“ nennt und die er ebenso liebevoll wie gnadenlos zeichnet, ist der Abgrund immer nur einen Schritt entfernt. Und auch am Schluss dieser äußerst unterhaltsamen Beziehungstragödie sind alle Beteiligten noch gänzlich ohne Passwort für ihr weiteres Leben.

Zwei Paare treffen sich zum berufsbedingten Wohnungstausch. Karrierefrau Hannah muss als Zen-Coach für Bankmanager nach Zürich. Ihr Freund, der sensible Sebastian, soll sie begleiten. In ihre Wohnung ziehen währenddessen die Tier-Physiotherapeutin Magdalena und ihr Mann Roman. Der ist ein nicht nur im „Hier und Jetzt“, sondern auch noch im „All voll“ vernetzter Alles-im-Griff-Typ und das genaue Gegenteil von Sebastian, der an der modernen Welt verzweifelt, in der man via PIN-Codes und WLAN-Router zwar Zugang zu allem Möglichen erhält, nur nicht zu sich selbst.

In Roman erkennt Sebastian auf Anhieb seinen Erzfeind, im Gegensatz zu Hannah, die Gefallen an dessen Macherqualitäten findet. Umgekehrt wird Magdalena von Sebastians Melancholie magisch angezogen. Die vier und ihre Beziehungen geraten im Folgenden immer mehr auf Kollisionskurs – bis bereits seit längerem schwelende Krisen aufbrechen.

 
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