Als echtes Original, das in Sennfelder Mundart zahlreiche Gedichte schrieb und gekonnt vortrug, war Ilse Jurisch über die Grenzen ihrer Gemeinde hinaus bekannt. Jetzt ist die Heimatdichterin im Alter von 84 Jahren gestorben.
Geboren und aufgewachsen war die Verstorbene als Ilse Rieß in Sennfeld. Von Freunden und Bekannten wurde sie ermuntert, ihr Talent zum Schreiben und Dichten zu nutzen. Zudem hatte sie eine gute Beobachtungsgabe, darüber, was im Ort geschieht, wie das Leben der Sennfelder Bauern und Bürger so läuft oder wie die Feste gefeiert werden. Nach ihrem Ruhestand 1994 begann sie, darüber Gedichte im Sennfelder Dialekt, in ihrem geliebten "Sempflderisch", zu verfassen, so wie die Leute damals eben gesprochen haben.
Auf Festen vertreten
Zahlreiche Veranstaltungen und Feste in und außerhalb der Gemeinde, in Würzburg oder im Freilandmuseum Fladungen, bereicherte sie mit dem gekonnten Vortrag ihrer meist humorvollen Gedichte. Über 300 davon stammen aus ihrer Feder, etwa 120 wurden in einem kleinen Gedichtband veröffentlicht. 1999 trat sie dem Heimatkundlichen Arbeitskreis Sennfeld bei und unterstützte ihn bei zahlreichen Veranstaltungen. Bis ins hohe Alter las sie aus ihrer Gedichtsammlung vor.
Die Trauerfeier für Ilse Jurisch mit anschließender Urnenbeisetzung ist am Donnerstag, 1. Oktober, um 14 Uhr auf dem Sennfelder Friedhof.