Der Raum war mit rund 80 Gästen gut gefüllt, das Frühstücksbuffet gut bestückt und die südamerikanischen Gitarrenklänge von Omar Candia ein Ohrenschmaus und Ausdruck für die Weltoffenheit der Sennfelder Grünen, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese hatten gemeinsam mit den Aktiven BürgerInnen für Sennfeld zum 30. Geburtstag des Grünen-Ortsverbandes und dem Beginn des gemeinsamen kommunalpolitischen Engagements eingeladen. Anna Krause, die bereits mit 17 Jahren Ortsverbandssprecherin wurde, führte durch das abwechslungsreiche Festprogramm.
Bürgermeister Oliver Schulze beglückwünschte die Grün-Aktiven, die es geschafft hätten, ihren Wählerstimmenanteil in den vergangenen drei Jahrzehnten von 8,4 auf 18,8 Prozent zu steigern und drei Sitze im Gemeinderat zu erobern. „Etliche Ziele, die erstmals von den Grün-Aktiven formuliert worden seien, würden inzwischen auch von anderen Parteivertretern im Ratsgremium mitgetragen.“ Landrat Florian Töpper attestierte den Sennfelder Grünen „ein sachliches und von großer Leidenschaft geprägtes kommunalpolitisches Engagement".
An die Entstehungsgeschichte der Bundesgrünen und ihr langjähriges Motto „Global denken, lokal handeln“, erinnerte Paul Knoblach in seinem Redebeitrag. „Es geht nicht um schnelle Erfolge, sondern um die Gestaltung von langfristigen gesellschaftlichen Prozessen“, so Knoblach.
Bilderreicher Rückblick
Als Frau der ersten Stunde lud Rita Weber die Gäste zu einem bilderreichen Rückblick ein. „Die Ereignisse in Wackersdorf, Gorleben und Tschernobyl, die Atommülltransporte, die durch Sennfeld rollten und vieles mehr haben in uns damals die Überzeugung wachsen lassen, dass es wichtig ist, die natürlichen Lebensgrundlagen für unsere Kinder und nachfolgende Generationen zu schützen“, so Weber.
Kandidaten stellte sich vor
Im Anschluss an den unterhaltsamen Rückblick stellten sich die Grün-Aktiven Kandidat für die kommende Gemeinderatswahl vor und erklärten kurz ihre Ziele für die kommenden Jahre. Die Fortführung der Energiewende, ein Unverpackt-Laden in Sennfeld, neue Nutzungsideen für den SKF-Platz, eine konsequente Innenortentwicklung und einiges mehr kamen zur Sprache.
Verkehrskonzepte der Zukunft
Auch über neue Wege im Verkehr denken die Sennfelder Grün-Aktiven nach und hatten deshalb als Festgast auch den Verkehrsplaner Robert Wittek-Brix aus Heidelberg eingeladen. Dieser zeigte unter anderem am Beispiel der Stadtregiotram im österreichischen Gmunden auf, wie es gelingen kann, Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung durch eine intelligente Verknüpfung von Bus und Bahn zu befriedigen. Dort sei durch den Einsatz moderner Antriebstechnik und leiser Nahverkehrstriebwagen, die von Regiobahnschienen auf Straßenschienen wechseln können, ein sehr attraktives und klimafreundliches Nahverkehrsangebot entstanden.