Das Internationale Varietéfestival im großen roten Zirkuszelt auf dem Freizeitgelände Sennfeld fällt im nächsten Jahr aus und ist auf Mai 2022 verschoben. Veranstalter Dirk Denzer will aber, je nach Corona-Lage, eventuell im Sommer ein Open-Air-Wochenende mit Künstlern und Artisten anbieten.
Ähnlich dem Familientag bei den bisherigen sechs Varietéfestivals, aber spätnachmittag bis abends, könnte diese abgespeckte Freiluft-Version im Juli oder August 2021 stattfinden, hofft der Macher und Künstler.
"Normalerweise hätten wir jetzt im November den Kartenvorverkauf für das Varietéfestival im Jahr darauf gestartet", erklärt er. Denn bei den bisherigen, sehr erfolgreichen Festivals mit bis zu 15 000 Besuchern und 150 Künstlern waren die Eintrittskarten begehrte Weihnachtsgeschenke gewesen.
"Wir haben derzeit einfach keine Planungssicherheit", bedauert Denzer. Er wisse aber, dass keine 1000 Leute in einem Zelt beisammen sein können.
So ein großes Event, wie es im dreijährigen Rhythmus vor den Toren Schweinfurts stattfinde, könne nicht kurzfristig auf die Beine gestellt werden. Allein für das Marketing und die künstlerische Gestaltung brauche man Vorlauf. "In der Regel laufen unsere Planungen in den Monaten August bis Oktober und dann starten wir den Kartenvorverkauf".
Kahlschlag in der Kultur
Natürlich tue es weh, das Varietéfestival für 2021 absagen zu müssen. Schließlich habe er die Show "Spirit Dreams" weiterentwickelt. "Aber noch mehr belastet mich der Kahlschlag in der Kultur, die existenzbedrohende Situation im gesamten Kulturbereich", meint der Schwebheimer Produzent und Künstler. "1,5 Millionen Beschäftigte und unzählige Arbeitgeber in der Verantwortung sind davon betroffen."
Seine Firma, Dirk Denzer Performing Arts, die diverse Varietés und Shows sowie Firmenevents anbietet, hat seit Januar keine neuen Aufträge mehr erhalten. Anfang des Jahres konnte sie bei Basel noch ein großes Varieté-Projekt veranstalten. Sogar im August, mitten in der Corona-Zeit, durfte sie in Bad Ischl ein neues Sommer-Varieté zeigen. "In Österreich gab es andere Auflagen als bei uns", meint der Manager. 450 Besucher waren im großen Kongress- und Theaterhaus zugelassen.
Jetzt aber liegt Denzers Hoffnung zum einen auf dem Impfstoff, zum anderen – und vor allem – "auf dem gesunden Menschenverstand aller". Auch die Politik, die Hochfinanz, die Wirtschaft müssten daran arbeiten, dass Humanität und gegenseitige Hilfsbereitschaft, eine andere Wertestruktur überhaupt gelte.