Gut organisiert und zügig wurde am Wochenende die Frankenhalle in Sennfeld als Erstaufnahme-Unterkunft für etwa 150 Flüchtlinge aus der Ukraine hergerichtet. Freiwillige Helfer des THW Gerolzhofen und der Feuerwehr Sennfeld bauten dort Bauzäune, Feldbetten, Tische und Stühle auf. Die Notunterkunft des Landkreises soll für eine weitere Entlastung des Ankerzentrums bei Geldersheim sorgen.
Die Dreifachturnhalle Gerolzhofen und das Schullandheim Reichmannshausen hat der Landkreis Schweinfurt bereits zur Verfügung gestellt. In der Regel sollen die Flüchtlinge dort wie auch in Sennfeld nur wenige Tage bleiben, bevor sie weiterverteilt werden in andere Unterkünfte.
Weil mit noch mit viel mehr Menschen gerechnet wird, die vor dem russischen Angriffskrieg aus ihrer Heimat Ukraine fliehen müssen, werden weitere Hallen ins Auge gefasst, bestätigte Kreisbrandrat Holger Strunk, unter dessen Leitung der Aufbau lief. "Wir haben auch Gespräche mit den Gemeinden Niederwerrn wegen der Hugo-von-Trimberg-Halle und mit Dittelbrunn wegen des Marienbachzentrums geführt", sagt Strunk, der im Landratsamt beim Brandschutzdienst arbeitet. Gemeinsam mit Florian Zippel vom Katastrophenschutz des Landkreises besichtigte er die Räumlichkeiten.
150 Feldbetten stehen bereit
Zum Aufbau in der Frankenhalle waren ab Freitagnachmittag nach ihrem Arbeitsschluss etliche Freiwillige des THW Gerolzhofen und der Freiwilligen Feuerwehr Sennfeld gekommen. Aus Bauzäunen errichteten sie kleine Abteilungen, etwa drei auf drei Meter groß.
"Die Koordination läuft super", bestätigte Sennfelds Feuerwehrkommandant René Spiegel. "Jeder weiß, was er zu tun hat." Der Kreisbauhof brachte die Bauzäune, die Freiwillige Feuerwehr Grafenrheinfeld unterstützte mit dem Transport von Hilfsmaterial wie Bettwäsche. Die Sennfelder Wehr holte die 150 Feldbetten aus einem Lager in Schweinfurt.
"Die Leute wollen ehrenamtlich was tun", sagte Holger Strunk und lobte das Engagement. Selbst einige Sennfelder Bürger hatten sich als Helfer angeboten, wusste Feuerwehrkommandant Spiegel.
Mit Planen wurde ein Sichtschutz für die 30 Felder in der Halle geschaffen. In jedes kamen drei bis vier Feldbetten. Beim Aufbau wurde auf die Flucht- und Rettungswege sowie auf den Brandschutz geachtet, so der Kreisbrandrat.
Waschmaschinen und Trockner stehen auch bereit
Im vorderen Bereich der Dreifachturnhalle, neben der vorhandenen Küche, bauten die Helfer einen Catering-Bereich mit Tischen und Stühlen aus dem Hallenbestand auf. Ein Caterer wird für Frühstück und Abendessen in Form eines Büffets sowie für ein warmes Mittagessen sorgen, berichtete Strunk, der die Infrastruktur organisiert.
Er selbst hatte in einem der Duschräume in der Halle kleine Umbauten vorgenommen, damit zwei Waschmaschinen und ein Trockner aufgestellt werden können. Für die Frauen stehen zwei Duschräume mit 16 Duschen zur Verfügung, für die Männer ein Raum mit sieben Duschen.
Für kostenfreies WLAN in der Halle sorgt die VR-Bank. Die Sennfelder Wehrleute brachten eine eigens angefertigte Handy-Aufladestation an.
Ein Sicherheitsdienst wird rund um die Uhr da sein und dafür sorgen, dass kein Unbefugter die Halle betritt. Die Flüchtlinge selbst können sich frei bewegen. Gut sei, dass gegenüber der große Spiel- und Bolzplatz liege, so Spiegel. Einziges Manko für die Helfer bei aller guten Vorbereitung sei, dass keiner wisse, wann und wie viele Personen kommen.