
Es ging vor allem um das Stadtbusnetz 2.0 bei der Dittelbrunner Seniorenbürgerversammlung im Bürgerhaus. Die war mit 65 Gästen gut besucht. "Es hat sich nicht viel geändert", meinte Bürgermeister Willi Warmuth über die Stadtbusse, der Halbstundentakt sei beibehalten worden. Etwas Raunen im Saal gab es da schon. Die Gemeinde Dittelbrunn ist in den Stadt- und den Kreis-ÖPNV eingebunden, die jetzt beide zum Verkehrsverbund NV Mainfranken zählen. Warmuth sah eine gute Anbindung und Taktung. Dass es nun eine Bushaltestelle mehr gebe, sei eher ein Luxusproblem.
Lieber gleich internationale Standards eingeführt
Mirko Hrnjak, Leiter des Bereichs "Personenverkehr" bei den Stadtwerken, widersprach ebenfalls dem Eindruck, es habe sich bei den Linien- und Haltestellenänderungen um einen Schnellschuss gehandelt. Für den Satz im Stadtrat, "der erste Schuss kann nicht sitzen", sei er kritisiert worden, so der Verkehrsexperte. Man nehme alle Rückmeldungen ernst, es werde noch einzelne Änderungen geben.
Im alten Netz wurden Umwege und nur 60 bis 70 Prozent Pünktlichkeit registriert: "Das war schlecht." Die Fahrkartenkontrollen durch den Fahrer sind Anfang 2025 durch das SWEasy-System ersetzt worden, das Zeit sparen soll. Es funktioniert digital per Handy, Bank- oder Prepaid-Karte und Lesegerät. Theoretisch hätte man noch Fahrscheinautomaten im Bus aufstellen können, so Hrnjak. Statt dieses Zwischenschritts habe man aber lieber gleich internationale Standards eingeführt. Generell gebe es viele Wünsche der Politik, bezüglich E-Mobilität, Verkehrswende oder Klimaschutz: "Der ÖPNV steht massiv unter Druck."
Jeder will eine Haltestelle haben, aber nicht vor der Tür
Die Bürger seien im Vorfeld befragt worden. Nun gelte es teilweise konträre Wünsche zu berücksichtigen, was mitunter einer Quadratur des Kreises gleiche: "Jeder will eine Haltestelle haben, keiner will sie vor der Tür haben." Hrnjak bringt Erfahrungen aus dem Ballungsraum München mit. Dort wäre es undenkbar, in derart enge Straßen oder Sackgassen zu fahren, wie sie im Raum Schweinfurt öfter angesteuert werden müssen, etwa am Schulzentrum.
Es gab eine lebhafte Debatte: Karl-Heinz Wirth fand die neue Haltestelle Akazienstraße/Schleifweg unnötig. Man habe dort eine Engstelle, Parkplätze seien weggefallen. Die Parkplatzsituation am Sonnenteller sei gemäß Untersuchung nicht wirklich schlecht, widersprach Warmuth, das Problem seien Anhänger und fremdgenutzte Garagen. Man wolle mit der Haltestelle Schleifweg auch den Bereich Marienbachzentrum für den Bus erschließen. Eine Verlegung an den südwestlichen Schulsportplatz werde aber gerade "wohlwollend" geprüft.

Technische Probleme sollen behoben werden
Judith Heppt monierte, dass am Schleifweg die Nachtruhe oft schon in den frühen Morgenstunden beendet sei. Es gebe Busstandzeiten mit laufendem Motor und bis zu 33 Fahrten täglich. In der engen Akazienstraße würden wiederum Fußgänger gefährdet: "Es wurde eine unsinnige Haltestelle geschaffen", so ihr Eindruck.
Öfter moniert wurde der Wegfall vertrauter Strecken in Schweinfurt. Aufladbar sind die Prepaid-Karten in den Kundencentern oder (ab April) online. Willi Warmuth regte an, solche Ladestationen auch in den Gemeinden zu installieren. Vor allem mit der Abrechnung scheint es häufiger technische Probleme gegeben zu haben, die noch im Januar behoben worden sein sollen. In einem Fall dauerte das Aussteigen zu lange, der Bus fuhr wieder an. Es könne prinzipiell schon vor dem Halten ausgecheckt werden, so Hrnjak. Geplant sind stationäre Lesegeräte ("Validatoren") an Roßmarkt und Hauptbahnhof.
Bus darf trotz Halteverbot parken
Im Bürgerhaus ebenfalls beklagt wurden irreführende Haltestellennamen, vorzeitiges Anhalten oder die Blockade von Radwegen. Fest steht: An einer Haltestelle darf der Bus selbstverständlich auch dann parken, wenn, wie am Schleifweg, gleich mehrere Halteverbotsschilder für Pkw aufgestellt worden sind.
Teilweise sind bei der Abrechnung kryptische Zeiten angegeben, im Vergleich zur echten Fahrtzeit. Darauf wies Franz Wildanger aus Hambach hin. Tatsächlich wird die Abrechnungszeit der Server angegeben, von denen einer in einer anderen Zeitzone steht.
Für Bankgeschäfte einsetzbare Geldkarte erforderlich
Schweinfurt, Dittelbrunn und Hambach befinden sich jeweils in einer eigenen Wabe, was laut Hrnjak manche Preise erklärt. Ein Smartphone oder einen PC brauche es nicht, meinte er auf Nachfrage, aber eine Geldkarte, die für Bankgeschäfte tauglich ist. Zur Freischaltung sollte es zuvor schon einmal eine Transaktion gegeben haben.
Ein Anliegen des Seniorenbeirats war die Fairtiq-App, die es jetzt auch in Schweinfurt gibt: Hier wird die Fahrt nur noch per Handy dokumentiert, mit eigenem, günstigerem Tarif beim Stadtbus. Probleme mit dem Busverkehr können von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde gemeldet werden, warb Warmuth, an E-Mail: info@dittelbrunn.de. Nach persönlichen Gesprächen sah er eine positive Resonanz, unter den digital auffallend fitten Senioren.
Wer im gesetzteren Alter aufs Pedelec umsteigen will, auch für den gibt es einen Service. Am 17. April bietet die Polizei einen Einführungskurs an, von 14 bis 16 Uhr auf dem Sportplatz Hambach.
Ein Server steht in einer anderen Zeitzone - also im Ausland - meine Daten der Bankkarte werden also nicht in Deutschland bearbeitet.
Sorry das wurde überhaupt so noch nicht mitgeteilt.
Wo bleibt da die Datensicherheit?
Wir sind in Schweinfurt eher Provinz und benötigen keine internationalen Standarts sondern praktisch anwendbare auch für aeltere Bürger und nicht nur für jüngere welche Tag und Nacht mit ihrem Smartphone leben