Zwei Themenschwerpunkte kennzeichneten die jüngste Sitzung des Seniorenbeirates der Stadt Schweinfurt, zu der Vorsitzender Norbert Holzheid die Räte im Sitzungssaal des Rathauses begrüßte. Zum einen stellten die beiden Schwestern vom Orden der "Schwestern des Erlösers", Simone Rollmann und Ludgera Usleber, ihre Arbeit vor, die sie in der Theresienstube in Schweinfurt tagtäglich leisten. Zum anderen informierte Andy G. Krainhöfner vom bayerischen Turnverband über das bevorstehende Landesturnfest im Allgemeinen und besonders über Angebote für Senioren.
Anlaufstelle für Menschen in Not
Jeder fünfte über 65 Jahren ist von Altersarmut betroffen – Worte mit denen Holzheid einleitend die Bedeutung des Angebotes der Erlöserschwestern, das sie in der Theresienstraße machen, unterstrich. Mit der Theresienstube gibt es dort eine Anlaufstelle für Menschen in Not, bis zu 35 Frauen und Männer gehen dort täglich hin, nicht nur, um eine Brotzeit oder ein warmes Essen zu bekommen, sondern auch um Ansprache und Menschlichkeit zu erfahren. "Wir fragen nicht warum jemand kommt, jeder ist willkommen", betonten die beiden Ordensfrauen. Ab 10.30. Uhr gibt es belegte Brote, später Mittagstisch und auch am Nachmittag findet sich etwas für die Gäste, die entweder unter Altersarmut oder Einsamkeit, häufig aber unter beidem leiden.
Ein gutes Wort und eine warme Mahlzeit
"Oft ist ein gutes Wort so viel wert wie ein Essen", so die Erfahrung der Schwestern. Für viele "Stammgäste" sei die Theresienstube eine Art Zuhause geworden, finden sie doch hier jemanden zum Reden. und sie werden so angenommen wie sie sind. Einzige Bedingung: die Gäste dürfen nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen, denn auch deren Missbrauch sei oft die Folge von Einsamkeit und zerbrochenen Lebensbiografien.
"Armut hat viele Gesichter", so Schwester Ludgera. Es ist oft nicht nur das Geld, das fehlt, sondern die Gemeinschaft mit anderen Menschen. "Wir sind dankbar für alles, was wir geschenkt bekommen und mit den Menschen, die zu uns kommen, teilen können", betonten die Schwestern, die natürlich auf Hilfe angewiesen sind, damit sie anderen helfen können. Hilfe, das können ein paar Gläser Marmelade sein, oder Ehrenamtliche, die mit anpacken.
Golden Age Gala
Andy G. Krainhöfner machte vor allem auf zwei Angebote im Rahmen des Landesturnfestesaufmerksam, die auf Senioren zugeschnitten sind. Da wäre zum einen die "Golden Age Gala" am 1. Juni ab 15 Uhr im Schaeffler-Saal in der Georg-Schäfer-Straße. Im Showteil auf der Bühne des "Saals der Jugend", wie das Casino lange hieß, treten Gast- und regionale Gruppen auf, wie der Schweinfurter Firlefanz, ein Quartett der rhythmischen Gymnastik und "Les Uniques" aus Baden-Württemberg. Zum Abschluss lädt die Tanzmusik des Duos "Taktgefühl" zum Erwerb der "Tanzmedaille" ein. Die Aufgabe: 15 Minuten nach Musik tanzen – egal ob alleine oder als Paar oder in welchen Tanzstil.
Während des Landesturnfestes (30. Mai bis 1. Juni) ist in der Parkanlage "Am oberen Wall" eine Vitalzone eingerichtet. Ausstellungen, Wirtshaussingen und Musik sind dort die eine Seite, Alltags-Fitness-Tests die andere. Darüber hinaus gibt es Hilfestellungen für den eigenen Gesundheitssport oder Informationen über vorbeugende Maßnahmen bei Rückenproblemen. Auch über die Entwicklung der E-Mobilität wird informiert.
Am 11. Mai beginnen die Seniorenwochen
Am 11. Mai werden die Schweinfurter Seniorenwochenauf dem Georg-Wichtermann-Platz eröffnet. Um 10.30 Uhr geht es los mit Musik, Show und Geselligkeit. Bis Ende Mai sind dann 56 Veranstaltungen im Angebot – vom Vortrag bis zur Leiterwagenfahrt über den Brönnhof.
Der Geriatrietag findet am 9. November unter dem Arbeitstitel "Ambulante Pflege" statt. In Vorbereitung sind unter anderem drei Fachvorträge im katholischen Pfarrzentrum St. Kilian.