
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert fährt der Arbeitskreis Rumänien-Hilfe der Kolpingsfamilie Stadtlauringen Hilfsgüter nach Südosteuropa. Seit dem Überfall Rußlands auf die Ukraine geht ein Teil der Hilfslieferungen an Kolping Ukraine, um dort die Not vor allem bei der Unterbringung und Versorgung von Binnenflüchtlingen zu lindern.
"Schon jetzt im Sommer, wenn die Solarstrom-Gewinnung am effektivsten ist, leben wir im ganzen Land täglich 10 bis 12 Stunden ohne Strom". So schrieb Vasyl Savka, Geschäftsführer von Kolping Ukraine kürzlich in einem Brief an Werner Steinruck. Er ist Sprecher des Rumänien-Arbeitskreises in Stadtlauringen und fährt seit Bestehen des Arbeitskreises alljährlich beim Hilfstransport mit. Da der Stadtlauringer Hilfskonvoi seit 2022 auch ein Zwischenlager für Hilfsgüter zugunsten der Ukraine in Rumänien anfährt, hat sich die einfache Fahrstrecke um rund 400 Kilometer erhöht.
Die russischen Angriffe treffen vor allem die Infrastruktur, und da besonders die Stromversorgung. Deshalb liefert der Rumänien-Arbeitskreis Notstromaggregate, Taschenlampen, Batterien oder Powerbanks. Lebensmittel für eine Suppenküche, die für Arme und Geflüchtete warme Mahlzeiten bereitet, sind auch für das Zwischenlager bestimmt.
Hilfe für das Kinderhospiz
"Aber wir wollen auch heuer die Kinder und älteren Menschen mit unseren Hilfsgütern beschenken, die wir schon seit vielen Jahren in Rumänien unterstützen", versichert Werner Steinruck. So freuen sich die Kinder in den Heimen der Stiftung "Heiliger Franziskus" in Deva und Petrosani besonders über Süßigkeiten, Bastel- und Schulmaterial oder über Sportgeräte wie Fußball, Inliner, Skateboards und Rucksäcke.
"Im Seniorenheim in Sibiu, ehemals Hermannstadt, ist jede Hilfe willkommen", so Werner Steinruck. Denn dieser Einrichtung ist ein Kinderhospitz angegliedert, wo die Versorgung der schwerkranken Kinder oft teure Medikamente, Spezialnahrung und Hygieneartikel erfordert. Ein weiterer Haltepunkt der Hilfslieferungen wird Lupeni sein. "Hier wollen wir über das Deutsche Forum und über den katholischen Pfarrer Alexander Rusti den Armen und Kranken in dieser Bergarbeiterstadt ein Stück weit helfen, über die Runden zu kommen", versichert der Vorsitzende des Rumänien-Arbeitskreises. In zwei weiteren Städten werden Spendengüter aus Stadtlauringen an Bedürftige verteilt.
Spenden sind dringend nötig
Der Arbeitskreis bittet um Spenden von haltbaren Lebensmitteln wie Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, Speiseöl, Tee, Schokolade und um Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta oder Seife sowie Verbandsmaterial und medizinische Hilfsmittel. Dringend benötigt werden auch Putzmittel, Waschpulver sowie Windeln für Erwachsene und Kinder. Kleiderspenden werden gerne angenommen, können aber nur in geringem Umfang aus Kapazitätsgründen beim Transport mitgenommen werden. "Der überwiegende Teil der gespendeten Kleider wird durch die Kolping-Recycling GmbH verwertet", und den Erlös verwenden wir zusammen mit Geldspenden für die Finanzierung des Hilfstransportes oder im Einzelfall geben wir vor Ort auch mal Geld", erklärt Werner Steinruck.
Annahmetermine für Spendengüter: Samstag, 27. Juli, von 10 bis 12 Uhr, Samstag, 31. August, von 10 bis 12 Uhr jeweils im Sammellager (Raiffeisenscheune) in der Lipsenstraße (neben der VR-Bank) in Stadtlauringen.
Informationen: Werner Steinruck, Tel.: (09724 7839), Matthias Schmitt, Tel.: (09724) 9078 480, Guido Jäger, Tel.: (0173) 6536 635; E-Mail: kolpingsfamilie.stadtlauringen@gmail.com
