Fast seit 30 Jahren ist Uwe Memmel als Greenkeeper im Golfclub Schweinfurt zuständig für ein ansprechendes Erscheinungsbild des offenen Geländes. Er war einer der ersten Mitarbeiter, den Volker Nicklaus, Geschäftsführer der Betriebs-GmbH der Golfanlage einstellte.
Bei der Inbetriebnahme der damaligen Neun-Loch-Anlage im Jahr 1995 war Volker Nicklaus mit nur zwei Teilzeitkräften für die Pflege der damals knapp 30 Hektar großen Fläche zuständig. An Gebäuden war nur ein kleiner Büroraum im Anschluss an die Driving-Range vorhanden. "Der Maschinenpark war klein und bestand zum Teil noch aus landwirtschaftlichen Geräten", berichtet Volker Nicklaus.
Nicht nur der Mitgliederstand ist von anfangs um die 100 um das Zehnfache bis heute gestiegen, berichtet Präsident Adolf Aschenbrenner. 2001 wurde der Golfplatz zu einer 18-Lochanlage erweitert. Damit stieg die für Greenkeeper in Ordnung zu haltende Fläche auf rund 75 Hektar an.
"Bedingt durch trockenen Sommer in den letzten Jahren säen wir Grassorten nach, die standörtlich und trockenheitsresistent sind, um den Einsatz von Wasser, aber auch Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel zu sparen", sagt Uwe Memmel. "Absoluten Erfolg" bescheinigt ihm dafür Volker Nicklaus. Um den Wasserverbrauch, der aus einem eigenen Brunnen gespeist wird, zu reduzieren, liefert seit einigen Jahren eine lokale Wetterstation auf dem Golfplatz Uwe Memmel täglich viele aktuelle Wetterkonditionen und auch exakte Vorhersagen auf seinen Computer. Wichtig sind der Luftdruck sowie Angaben zu Temperatur und Feuchtigkeit. Verdunstungsrate, Sonnenstrahlungsintensität sowie Windrichtung und Windstärke sind weitere Messdaten, die die Station liefert. "Es werden nur zwei Hektar, die Grüns um die Löcher an den Fahnenpositionen und die Abschlagflächen bewässert, aber dafür ist es wichtig, dass die Beregnungsanlage automatisch immer zum Taupunkt eingeschaltet wird, um wertvolles Wasser zu sparen", erklärt Uwe Memmel. Zum Stichwort "Grünlandtemperatur" erklärt er, dass im Jahr erst dann eine Düngung des Rasens sinnvoll ist, wenn die Summe der Temperatur die 200 Grad plus Marke erreicht hat, da erst zu diesem Zeitpunkt ein nachhaltiges Rasenwachstum einsetzt.
Streuobstwiesen bieten Tieren Lebensraum
Kurz gehalten wird der Rasen nur auf den Fairways, sowie den Grün- und Abschlagsflächen. Die anderen Flächen werden einmal im Jahr gemäht. So bieten diese Flächen wie auch die Streuobstwiesen wildlebenden Kleintieren, Insekten und Vögeln Lebensraum.
Vor etwa fünf Jahren wurde eine Blühfläche von 3000 Quadratmetern mit heimischen Wildblumen angelegt. Das war ein Kriterium für die Auszeichnung "Bayern Blüht" vom Bayerischen Umweltministerium im vergangenen Jahr.
Das Greenkeeperteam ist inzwischen auf ein halbes Dutzend Erwerbstätige, in Voll- oder Teilzeit, angewachsen. Im Maschinenpark sind zur Ballsammelmaschine und diversen landwirtschaftlich genutzten Geräten weitere Maschinen hinzugekommen. "Mähroboter ist ein Thema der Zukunft", meint Volker Nicklaus.
Jugendarbeit intensivieren
In diesem Jahr wird Uwe Memmel besonders viel Zeit in die Pflege des Geländes investieren. Denn aus Anlass der Eröffnung vor drei Jahrzehnten werden vermehrt am Spiel Interessierte zum Golfplatz kommen, da die unterschiedlichen Kurse zu attraktiven Preisen angeboten werden. Und die zehn am regulären Spielbetrieb gemeldeten Mannschaften üben auch oft auf dem Platz, da sie auf regionaler und überregionaler Ebene seit Jahren Erfolge erringen. Zudem hofft Präsident Adolf Aschenbrenner, dass durch eine Intensivierung der Jugendarbeit durch die Jugendbetreuerin Luna Weide der Golfsport und der Golfclub Schweinfurt gerade auch von jungen Leuten als eine Möglichkeit der sportlichen Betätigung gesehen wird.
