Seit 40 Jahren steht die Seniorenbegegnung in Grafenrheinfeld für kunterbunte Unterhaltung, für warmherziges Miteinander, für Sorge und Fürsorge für alle Seniorinnen und Senioren im Herbst ihres Lebens, wie Teamleiterin Herlinde Heinisch es schon auf der Einladungskarte ausdrückte.
Gegründet wurde die Seniorenbegegnung vor 40 Jahren aus dem Frauenbund heraus. Bis dahin gab es einmal monatlich einen Altennachmittag mit Gottesdienst, doch das genügte vielen älteren Grafenrheinfeldern nicht mehr und so gründete Wiltrud Müller nach Gesprächen im Frauenbund die Seniorenbegegnung, wie sie nun am Jubiläumsnachmittag im vollbesetzten Haus der Begegnung berichtete.
Erstes Treffen im dunklen Pfarrkeller
Zum ersten Treffen im damaligen dunklen Pfarrheimkeller, erzählt Wiltrud Müller schmunzelnd, kamen drei oder vier Damen. Doch Müller hoffte auf das berühmte Schnellballsystem der Mund-zu-Mundpropaganda und tatsächlich wurde der Keller bald zu klein für den Ansturm. Die Seniorenbegegnung wechselte für ihre 14-tägigen Treffen nach oben ins Pfarrheim.
Von Anfang an wurde ein Hol- und Bringdienst angeboten, "das war mir wichtig", sagt Wiltrud Müller, die die Seniorenbegegnung nach der Gründung 25 Jahre lang mit einem Team leiten sollte. Zu ihrem 70. Geburtstag schließlich suchte Müller, wie schon lange angekündigt, eine Nachfolgerin und fand Herlinde Heinisch, die nun seit 15 Jahren mit ihren Teamkolleginnen Rita Gießübel, Pia Kuntschar und Christa Markert sowie dem Bewirtungsduo Marlies Hahn und Annette Simon die Seniorenarbeit fortführt.
Eine Gartenbank fürs Haus der Begegnung
Viele Traditionen wurden schon zu Beginn etabliert. Es gab Einkehr- und Besinnungstage, Faschingsveranstaltungen, Mutter- und Vatertagsfeiern, Adventsfeiern, Ausflüge und Vorträge. Es wurde gebastelt, gespielt, getanzt, gesungen, gelesen und natürlich auch viel gelacht und geredet. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wie ein Vortrag über den aktuellen Jahresablauf zeigt. Die Seniorenbegegnung übernahm auch das Binden der Palmbüschel und der Sträußchen zu Maria Himmelfahrt und sorgte mit großzügigen Spenden immer wieder für glückliche Gesichter bei verschiedenen sozialen Einrichtungen.
Zum Jubiläum wurde eine Gartenbank für das Haus der Begegnung finanziert. Alljährlich backen die Mitglieder der Seniorenbegegnung im November Martinsgänse für die Kindergärten und am Kirchweihmontag geht’s ins Festzelt, um sich dort – eine der schönen neueren Traditionen – von den Grundschüler versorgt zu lassen.
Überraschungstüten während der Pandemie
Besonders die Pandemie zeigte, wie wichtig die Seniorenarbeit in Grafenrheinfeld ist. Aus der Ferne versorgte das Leitungsteam weiter im 14-tägigen Rhythmus "seine Senioren" mit selbst gestalteten Überraschungstüten voller schöner Dinge. Für viele Senioren waren diese Besuche einer der wenigen Lichtblicke in schwierigen Zeiten, wie Rita Gießübel rückblickend erzählt. Die Freude über die kleinen Geschenke war groß. "Da kehrte die gegebene Freude schnell ins eigene Herz zurück", so Gießübel.
Den Wert der Seniorenarbeit stellten auch die vielen Laudatoren heraus. Edeltraud Firsching vom Katholischen Seniorenforum Schweinfurt und Diakon-Altenseelsorger i.R. Günter Schöneich würdigten das ehrenamtliche Engagement voller "Ideenvielfalt, Einfühlungsvermögen und Herzblut" für die Senioren, die einer der "größten Schätze in der Gemeinde sind".
"Bitte macht noch ganz lange weiter so"
Pfarrer Bernhard Vocke überbrachte die Grüße der neufirmierten Kirchengemeinde "Rheinfeld-Werneck" im evangelisch-lutherischen Dekanat Schweinfurt, Karl Werner die Grußworte seiner Frau Edith, die vom Frauenbund aus die einstige Gründung mit unterstützt hat, und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Nicole Hepp-Schmat betonte die soziale Wichtigkeit der generationsübergreifenden Zusammenarbeit von Alt und Jung. Der Grafenrheinfelder Seniorenbeauftragte Mathias Kupczyk schließlich lobte den wertvollen, unermüdlichen Einsatz des "hochmotivierten Teams". Sein Credo, bevor er gemeinsam mit dem zweiten Bürgermeister Gerhard Riegler das Team für den langjährigen Ehrenamtseinsatz auszeichnete, "bitte macht noch ganz lange weiter so".
Umrahmt wurde der stimmungsvolle Jubiläumsakt mit geistlichen Impulsen von Diakon Thomas Weiss und Gitarrenklängen von Christian Weth sowie später im geselligen Teil von der Mundartforamtion "Henz" (Veronika Klose und Gerriet Heuten), die mit fröhlich fränkischen "Liedli" für schönste Unterhaltung sorgten.