Der Wettergott meinte es gut mit der Heidenfelder Freiwilligen Feuerwehr. Kurz vor dem großen Festzug zum 150-jährigen Bestehen ging noch einmal ein kurzer heftiger Regenguss nieder, dann blieb es trocken und die Jubiläumswehr konnte bei Sonnenschein gemeinsam mit Ehrengästen, befreundeten Wehren und Vereinen zu den Klängen der Heidenfelder Blaskapelle und des Gernacher Musikvereins durch das Dorf zum Festplatz ziehen.
Dort war das Festzelt voll. Viele wollten gemeinsam mit der Wehr Festkommers und Kirchweih feiern, die heuer turnusgemäß die Feuerwehr ausrichtete.
Bürgermeister Peter Gehring würdigte die Feuerwehr mit dem Zitat "Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme", eine Metapher für das Feuerwehrwesen, das zwar mit "gefährlichen Flammen" zu kämpfen hat, für diesen Dienst aber mit Begeisterung im guten Sinne brenne. Landrat Florian Töpper lobte die "starke Truppe", in der wie in den anderen Blaulichtorganisationen dank des ehrenamtlichen Engagements und der guten Nachwuchsarbeit vieles im Landkreis "so gut funktioniert". Kreisbrandinspektor Florian Zippel ging auf die gestiegenen Anforderungen ein, die der Klimawandel von Starkregen bis hin zu Vegetationsbränden mit sich bringt und der ehemalige Staatssekretär Gerhard Eck stellte fest: "Ohne euch würde es in unserer Gesellschaft ein Riesenloch geben".
Die gute Zusammenarbeit zwischen den Wehren wurde auch vom Patenverein aus Grafenrheinfeld gelobt, die mit ihrem Geschenk-Stehtisch einen Volltreffer landeten.
Heidenfelds Historiker, Kreisheimatpfleger Stefan Menz ließ die 150 Jahre der Feuerwehr – gegründet 1873 als Freiwillige Feuerwehr Kloster Heidenfeld – Revue passieren. Wie Menz aus den Anfängen berichtete, gab es bereits kurz nach der Gründung für die Heidenfelder Wehr einen ersten Großeinsatz in Bergrheinfeld.
Das Publikum würdigte mit Ovationen den Teamgeist und Familiencharakter der engagierten Truppe rund um Kommandantin Sandra Kaufmann, ihren Stellvertreter Oliver Kresser und den Vorstand um Ehrenkommandant Werner Volland und Moritz Kresser, der auch das Festprogramm moderierte. Einen besonderen Dank und ein Geschenk gab es für Werner Volland, der 30 Jahre lang der Wehr vorstand und dafür einen großen Teil seiner Freizeit geopfert hatte, immer unterstützt von seiner Familie.
Geehrt wurden beim Festkommers 23 Mitglieder. Seit über 50 Jahren sind Adolf Rosenberger, Helmuth Weller, Fritz Wolf, Josef Hart, Gerold Nunn, Heinz Weller, Vitus Graf, Rainer Wolf, Alfred Hart, Herman Hart, Raimund Wolf, Hans Jarausch und Karl Ehrhard Mitglied. Über 60 Jahre: Reinhold Menz, Linus Gessner, Ehrenkommandant Hermann Hetterich, Robert Faulhaber, Otto Nunn, Ehrenkommandant Reinhold Hetterich, Werner Stock, Elmar Noppinger und Lothar Hetterich. Und auf stolze 70 Jahre Mitgliedschaft blickt Otto Kresser zurück, der 1953 in die Heidenfelder Wehr eingetreten ist.
Doch nicht nur beim Kommersabend herrschte bis in die späten Abendstunden super Stimmung, wie Schriftführer Jürgen Beck abschließend zufrieden bilanzierte. Das Wetter spielte weitgehend mit und schon der Kirchweihauftakt am Freitag war bestens besucht. Am Sonntag fand im Festzelt ein Jubiläumsgottesdienst statt, zelebriert von Pfarrer Paul Reder und dem Würzburger Feuerwehr-Diakon Ulrich Wagenhäuser. Am Nachmittag lieferten sich die Jugendwehren aus Heidenfeld und Grafenrheinfeld einen Jugendwettkampf, bevor am Montag die Kirchweih stimmungsvoll ausklang.