Um auf die besonderen Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Senioren aufmerksam zu machen und Barrieren in deren Alltag abzubauen, schulte das Präventionsteam des Blindeninstituts Würzburg die Mitarbeitenden der Senioreneinrichtung "Haus Mainbogen" vor Ort in Gochsheim. Auf vielfältige und interaktive Weise wurde das Sehen in der Pflegeeinrichtung in den Blick genommen: Die räumliche Gestaltung wurde in einer Begehung mit Simulationsbrillen unter die Lupe genommen. Das Dokumentationssystem wurde insbesondere im Hinblick auf den Aspekt des Sehens (z. B. mit Brille oder Lupe) detailliert betrachtet und Basiswissen zu den häufigsten Augenerkrankungen und ihren Auswirkungen im Alter vermittelt.
Mittels einer Seheinschätzung kann ein Eindruck gewonnen werden, was die Bewohner noch sehen können und was nicht. Durch eine Informationsseite im Internet und ein Infotelefon wird das Wissen auch an die Angehörigen der Senioren und weitere Interessierte weitergegeben.
„Die Schulung hat uns gezeigt, auf was wir achten müssen, wenn wir Bewohner mit Augenkrankheiten haben“, sagt Einrichtungsleiterin Thyra Wehrens. Erfreulich für das Team in Mainbogen war die Erkenntnis, dass viele wichtige Faktoren, wie ausreichende Beleuchtung, Treppenstufenerkennung, gekennzeichnete Glasscheiben oder Farbzeichnungen der Wohnbereiche im Haus bereits umgesetzt und Teil des Einrichtungskonzepts sind.
Ziel des Präventionsprogramms ist es, in den teilnehmenden Pflegeeinrichtungen die richtigen Impulse zu setzen, damit sich diese zu „sehgerechten“ Einrichtungen weiterzuentwickeln. „Das Gute Sehen fördert Selbstständigkeit, psychische Gesundheit, soziale Kontakte und Hygiene“, resümiert Programmleiterin Sabine Kampmann.
Die Teilnahme am Präventionsprogramm ist für Pflegeeinrichtungen kostenfrei und wird finanziert von den beteiligten Pflegekassen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.blindeninstitut.de/gutes-sehen zu finden.