Heckschütze Adam Janik aus Chicago im Bundesstaat Illinois, der Benjamin an Bord, krabbelt aus dem Hinterteil des Flugzeugs hinzu, um dem schwer verletzten Funker Edwin Mattern zusammen mit dem Schützen auf der linken Rumpfseite, Daniel Sirianni, im Mittelteil in seinen Fallschirm zu helfen. Beide beschmieren dabei ihre Fliegeranzüge von oben bis unten mit dem Blut des Kameraden, der ein Auge und ein Bein verlieren wird. Adam Janik sieht in diesem Moment das große Loch und die anderen Einschläge, die die Geschosse ins Funkerabteil gerissen haben. Das Heck, die Flugzeugnase und der linke Flügel sehen aber auch nicht viel besser aus. Die "Jungfrau" ist regelrecht zersiebt.
Im Bug zieht sich derweil Navigator Daniel Maher seinen Fallschirm an und drückt den anderen seinem Bombenschützen Irving Rittenberg in die Hand. Der hat aber Probleme, den Schirm aufzusetzen. Maher bedeutet Rittenberg, sich zu beeilen. Doch jetzt muss er sich um sich selber kümmern. Die Zeit drängt. Weil seine Finger entweder vor Kälte klamm sind oder die Ausstiegsklappe an der linken Seite im Bug des Flugzeugs zugefroren ist, bekommt er sie nicht auf. Daraufhin tritt er sich kurzerhand den Weg frei.
Die Rettungsluken klemmen
Ähnliche Probleme gibt es mit der Rettungsluke im Mittelteil. Sie ist durch die Treffer der Flakkanoniere und der deutschen Bordschützen beschädigt. Als sie Adam Janik öffnen will, hat er plötzlich den an Drähten hängenden Türgriff in der Hand. Mit Hilfe von Daniel Sirianni gelingt es schließlich auch hier, den versperrten Zugang zu öffnen.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Während die sich aus Richtung Vögnitz/Bischwind nähernde Maschine vor Gerolzhofen nach links in Richtung Neuer See eindreht, steigen sechs Besatzungsmitglieder aus und springen hintereinander nach rechts in Richtung "Mahlholz" ab.
Den Anfang macht Navigator Daniel Maher aus der Rettungsluke links unterhalb des Cockpits. Dann wird Edwin Mattern mehr oder weniger aus dem Mittelteil hinausbefördert. Als nach ihm auch Adam Janik, Daniel Sirianni, Elihu Peacock und John Cihonski in die Tiefe fallen, können sie schon den weißen Schirm von Daniel Maher unter sich aufgehen sehen.
Jagdflugzeug umkreist Fallschirm
Daniel Sirianni hat in diesem Moment bereits mit seinem Leben abgeschlossen. Im freien Fall wird er mehrmals von einem deutschen Jagdflugzeug umkreist und denkt sich: Das ist das Ende. Doch die Achtung ist offenbar voreinander groß. Auge in Auge mit dem amerikanischen Fallschirmspringer winkt ihm der deutsche Pilot schließlich kurz zu und dreht ab, um sich wieder ganz der weiteren Verfolgung des Bombers zu widmen. Ein Erlebnis, das der Rumpfschütze italienischer Abstammung nie vergessen hat. Er wird dem feindlichen Piloten sein Leben lang dankbar sein.
Weil jegliche Verbindung und Verständigung aufgrund der ausgefallenen Bordsprechanlage abgerissen ist, hat man im Cockpit zu dieser Zeit keine Ahnung, ob im hinteren Teil des Flugzeugs alles geklappt hat. Roland Martin bittet deshalb Bordmechaniker Nicholas Macri, durch die leere Bombenkammer und das Funkerabteil nach hinten zugehen und ihm Bericht zu erstatten.
Der tut, was ihm befohlen wird. Auf dem Rückweg bleibt der Schütze im oberen Turm mit seinem Fallschirm auf dem Rücken im schmalen Durchgang zur Bombenkammer stecken. Macri streift daraufhin den Ballast kurzerhand ab und kriecht wegen der Ausweichmanöver, die der Pilot immer wieder gegen die ständig attackierenden deutschen Jagdflugzeuge unternimmt, weiter auf Händen und Knien in die Kanzel zurück. Dort angekommen, kann er Roland Martin Vollzug melden. Alle fünf Mann im hinteren Teil haben wie schon zuvor Daniel Maher, wie ihnen befohlen wurde, das Flugzeug verlassen.
Einer verpasst den Absprung
Im Bug hat Bombardier Irving Rittenberg den Absprung allerdings buchstäblich verpasst. Sei es, weil der Fallschirm beim Anschnallen Probleme bereitet, sei es, weil er sich zu sehr darauf konzentriert, die Angreifer aus dem Bug heraus zu beschießen, oder sei es, weil er in dieser Phase, in der es um Leben und Tod geht, einfach "durch den Wind" ist. Roland Martin: "Unter dem gewaltigen nervlichen Druck, der auf uns lastete, machten wir alle Dinge, die schwer zu erklären sind". Nun sind sie jedenfalls nur noch zu viert an Bord der Iron Maiden.
Während die sechs anderen an ihren Fallschirmen über dem Wald im Raum Wiebelsberg/Mutzenroth/Oberschwarzach nach unten driften, schleicht die "Iron Maiden" entlang. Die Machine fliegt vorbei an Waldesruh und Murrleinsnest in Richtung Michelau und Geusfeld. Dann dreht der Riesenvogel und kehrt wieder über Michelau zum Mahlholz zurück, also dorthin, wo die anderen zuvor abgesprungen sind. Für den Fall des Falles hält Martin trotz aller Bedrängnis bereits immer wieder Ausschau nach einer günstig erscheinenden Landestelle in der Nähe des schützenden Waldes.
Die Maschine fällt unterdessen immer schneller und hat nur noch eine Flughöhe von 600 Metern als Macri in die Kanzel zurückkommt.