Eine gelungene Mischung aus Ehrungs-Marathon und Party war das 50-jährige Jubiläum des Musikvereins Schwanfeld. Vorsitzender Steven Jonas führte durchs Programm, verband historische Details mit launigen Anekdoten aus der Vergangenheit und freute sich, so viele treue und bekannte Freunde begrüßen zu können. Als Höhepunkt bezeichnete Jonas die Ernennung von neuen Ehrenmitglieder, darunter eine große Zahl der "Gründer".
Zwölf der 18 Gründungsmitglieder waren zum Ehrenabend in die Schule gekommen und freuten sich über den "tollen Sound" des Orchesters. Steven Jonas kramte in der Geschichte der Musiker tief in der Vergangenheit: Schon 1886 wird eine Blaskapelle in Dokumenten erwähnt. 1969 wurde der Musikverein gegründet, die Eintragung ins Vereinsregister steht 1972 in den Analen, erster Dirigent war Manfred Hornung. Immer wieder feierten die Schwanfelder Erfolge, wurden zu Veranstaltungen eingeladen und reisten mit ihren Instrumenten durch Deutschland und Europa. 1986 war es der Musikverein, der zum ersten Straßenfest an den Adenauer Platz lud. Und 1994 – zur Silberhochzeit der Musiker" – gab es jeden Monat eine eigene Veranstaltung. Gerne erinnern sich die Musiker an die Jahrtausendfeier, weniger gerne an das Jahr 2005, als nur ganz wenige Musikanten zur Verfügung standen. Seitdem ging es bergauf: Der Musikverein Schwanfeld hat inzwischen ein Jugendorchester und seit dem 2000 einen Chor, das Forum vocale.
Eine moderne Art der Blasmusik
Die Erwachsenen-Formation hat sich im Jubiläumsjahr den Namen Sound-Connection gegeben, als Zeichen der Verbindung mit Musikern aus den angrenzenden Orten und als äußeres Zeichen für die moderne Art der Blasmusik, die das Orchester nun zu bieten hat. Nachwuchssorgen scheint es in Schwanfeld nicht zu geben, der Verein hat ein eigenes Jugendorchester und die Zusammenarbeit mit der Schule wird von allen Seiten gelobt. Mit dem eigenen Chor verfügt Schwanfeld über drei "Klangkörper", die bei zahlreichen Auftritten ihr Können unter Beweis stellen.
Die Bedeutung der Musikvereine im ländlichen Raum hob Landrat Florian Töpper in seinem Grußwort hervor. Die Musikanten trügen zur Attraktivität der Gemeinden bei und seien ein guter Werbeträger. Bürgermeister Richard Köth, selbst Gründungsmitglied, verwies auf die Bildergalerie in den Gängen mit den vielen Erinnerungen an die frühen Jahre des Vereins und nannte diese auch einen Beweis, dass Musik in seinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt hatte.
Für die zahlreichen Ehrungen hatte sich der Musikverein etwas besonderes einfallen lassen. Aus Blech – wie es sich für ein Blasorchester gehört – wurden Schlüsselbretter für die verdienten Mitglieder gefertigt und verschenkt. Ein besonderes Präsent erhielt Michael Pipial, der Dirigent. Auf Leinwand gezogen waren dort im "Warhol-Stil" vier Pipial Portraits zu sehen. Der Höhepunkt der Ehrungen war die Ernennung den Gründungsvätern und weiteren "guten Geistern" zu Ehrenmitgliedern des Vereins.
Die musikalische Umrahmung hatten das Blasorchester und der Chor übernommen. Für beste Unterhaltung zwischen den vielen Ehrungen sorgten zwei Zwischenspiele – ein Quiz und ein Sketch der Musiker. Zum Ausklang legte DJ Daniel zur gemeinsamen Party auf.