Die roten Jacken der Wasserwacht waren gut vertreten, als sich der Gemeinderat mit dem aktuellen Stand der Schwimmbad-Generalsanierung befasste: Im Publikum hofften die Rettungsschwimmer auf eine zeitnahe Rückkehr zur Trainingsstätte am Sonnenteller.
Die Kissinger Architekten Johannes Messerschmitt und Michael Rüth sowie die Fachplaner (Elektrofachmann Ralph Werner vom Schweinfurter Büro Bopp und Technik-Planer Andrei Trif von der Firma Riedel Bau) stellten zunächst die technischen Feinheiten des 9,5-Millionen Euro-Projekts vor. Eine Bundesförderung von 45 Prozent ist laut Verwaltung beantragt und zugesagt. Eventuell wird sie noch mit Landeszuschüssen verrechnet, zur Förderung schulischer Zwecke: Auch die angedockte Schulturnhalle soll saniert werden.
Noch geklärt werden muss die Förderung beim Schwimmbecken, mit Hubboden, selbst: Das beschlossene 10 mal 20 Meter-Becken könnte etwa 70.000 Euro teurer werden als die kleinere "16 2/3 mal 8 Meter"-Variante, die als zuschussfähig gilt. Ansonsten soll das umgebaute Hallenbad modernen Standards entsprechen, mit Barrierefreiheit, erneuerbarer Energie, ausgetauschter Haustechnik inklusive Lüftung und dimmbarem LED-Licht sowie neuer, beschlagfreier Fensterfront. Ob eine Videoleinwand am Beckenrand für maritimes Flair sorgt, ist noch offen.
Rainer Patzke und Markus Ziegler fragten nach dem Anschluss an das Nahwärmenetz: Nach der Erneuerung der nahen Hackschnitzelanlage sei dieser gewährleistet, so Bürgermeister Willi Warmuth Gefragt wurde zudem nach dem Thema Chlor und Alternativen. Es gebe neue Methoden, so Andrei Trif, auch wenn man weiterhin von "Chlorierung" spreche. Das Wasser wird in einem Kreislauf-System permanent gefiltert und aufbereitet. Badegäste sollen bei 34 Grad ihre Bahnen ziehen, in der Halle sporteln die Vereine bei 24 Grad. Die Kostenprognose scheint laut Planern zu halten. Die Zeitverzögerung von etwa einem Jahr könnte sich bei tendenziell etwas sinkenden Preisen sogar positiv auswirken.
Bürgermeister Willi Warmuth ist sich aus der Erfahrung heraus sicher, dass bis Ende 2027 gebaut werden könne - dort verläuft formal die Grenze bei der Förderung. Ein vorgezogener Maßnahmenbeginn sei möglich, so Kämmerin Jessica Kneyer.
Mit 13 zu 6 Stimmen wurde dann die baurechtliche Genehmigung erteilt. Hier ging es nicht um die vorgestellten Details, sondern um den Bauantrag der Gemeinde selbst. Veronika Werthmann, im Rathaus zuständig für den Bereich Hoch- und Tiefbau, sieht wenig Brisantes bei den Planungen. Der Immissionsschutz bei der Lüftung sei gegeben, ein Aufenthalt der Besucher im Außenbereich nicht geplant. Harald Klein und Rainer Patzke regten an, die teilweise geplanten Gründachflächen ebenfalls mit PV-Anlagen auszustatten.