Selbstbewusst, gut gelaunt und mit Lust auf den kommenden Kommunalwahlkampf: So präsentieren sich SPD-Oberbürgermeister-Kandidatin Marietta Eder, SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Ralf Hofmann und die Schweinfurter SPD-Vorsitzende Julia Stürmer-Hawlitschek. Am Wochenende genehmigte die Mitgliederversammlung einstimmig das Programm für die Kommunalwahlen 2020, ab Januar gibt es dann zahlreiche Veranstaltungen, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
"Aufbruchstimmung" ist auf den Schildern zu lesen, die für Marietta Eder als neue Oberbürgermeisterin werben. Aufbruchstimmung herrscht auch bei den Sozialdemokraten, die sich zu Gute halten, in den vergangenen sechs Jahren im Stadtrat gute, konstruktive Stadtpolitik gemacht zu haben. "Wir setzen auf Manpower statt auf Geld", beschreibt Ralf Hofmann den Weg, wie die SPD ihr Programm publik machen will.
Schon lange gibt es das Tür-zu-Tür-Format, kann man in Online-Chats mit den Politikern diskutieren. Insbesondere auf eine moderne Social-Media-Kampagne, um Wähler zu erreichen und zu überzeugen, setzt die SPD. "Wir wollen den Menschen klar machen, dass hier zu wählen etwas verändert, dass sie ihre Stadt mitgestalten können", so Marietta Eder.
Das Ziel für die Kommunalwahl formuliert die SPD offensiv: "Wir wollen, dass ohne uns keine Entscheidung getroffen werden kann und, dass Marietta Eder in die Stichwahl kommt, dann ist alles offen", so Ralf Hofmann. Sprich: Mindestens zehn Mandate wie bisher sind das Ziel der SPD, wenn möglich mehr.
Entwicklung des Programms in der Partei, Fraktion und mit den Kandidaten
Wie das Programm im Miteinander innerhalb der Partei und ihrer Gremien entstand, nötigt Julia Stürmer-Hawlitschek Respekt ab. "Das war ein sehr guter Prozess mit sehr vielen Ideen", erzählt sie, auch die 44 Kandidaten der Stadtratsliste hätten sich rege eingebracht.
13 DIN-A4-Seiten umfasst der erste Entwurf des Programms, das acht große Themenfelder hat und eine klar sozialdemokratische Handschrift, aus der man auch bewusst deutliche Abgrenzung zu Oberbürgermeister Sebastian Remelé und dessen CSU-Fraktion herauslesen kann. Die SPD hat Wert darauf gelegt, klare Worte zu finden, nicht im Konjunktiv zu verweilen, sondern Alternativen aufzuzeigen, wie sie sich ein lebenswertes Schweinfurt vorstellt – das Programm umfasst dabei im übrigen nicht nur die nächste Wahlperiode bis 2026, sondern reicht an manchen Stellen darüber hinaus, geht bis 2035.
Ralf Hofmann und Marietta Eder ist ein Thema besonders wichtig: "Die Stadt als Akteur in allen Themenfeldern", so Hofmann. Sprich: Die Stadtverwaltung und der OB müssten viel aktiver werden als in den vergangenen zehn Jahren, eigene Themen setzen, selbst auf die Industriebetriebe zugehen, sich selbst um das Thema Wohnen kümmern, den ÖPNV voranbringen, den Klimaschutz ernst nehmen, das soziale Miteinander stärken.
Ausführlich gibt das SPD-Programm Antworten auf die aus SPD-Sicht wichtigen Fragen für Schweinfurts Zukunft: Wohnen ("Wir stehen hinter dem Bürgerbegehren Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt", Marietta Eder), Arbeit und Wirtschaft, Stadtklima ("Wir werden Schweinfurt kühler machen und das Stadtklima verbessern") und nachhaltiges Wirtschaften, ein deutlich ausgebauter und verbesserter ÖPNV und der Beginn einer ernst zu nehmenden Verkehrswende, vor allem auch durch die Umsetzung des Fahrradkonzeptes, Schweinfurt als Wissensort, als Zentrum voller Leben und Kultur und auch das Thema Gesundheit.