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Schweinfurt
Schweinfurts Freie Wähler kritisieren OB Remelé und fordern frischen Wind
Stefan Labus fordert mehr Aktivität der Verwaltung und von Sebastian Remelé, um Schweinfurts Zukunft zu sichern. Welche Probleme er sieht.
Blick von der Carus-Allee auf die Halle 237, die Teil der neuen Landesgartenschau sein könnte. Die Freien Wähler sorgen sich, ob nicht gerade die LGS 2026 ein so großes Projekt ist, dass viele andere wichtige Projekte in der Stadt blockiert sind.
Foto: Anand Anders | Blick von der Carus-Allee auf die Halle 237, die Teil der neuen Landesgartenschau sein könnte. Die Freien Wähler sorgen sich, ob nicht gerade die LGS 2026 ein so großes Projekt ist, dass viele andere wichtige ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 09.02.2024 17:23 Uhr

Die Kritik an der Arbeit von Oberbürgermeister Sebastian Remlé (CSU) und der zukünftigen Entwicklung der Stadt nimmt weiter zu. In einer Art "Neujahrsansprache" meldet sich nun der Kreis- und Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Schweinfurt, Stefan Labus, zu Wort. Er findet deutliche Worte dafür, was er von der Arbeit des OB hält.

Labus gesteht zu, dass die Corona-Pandemie und ihre Folgen die Stadtverwaltung wie alle anderen Kommunen in Deutschland in Atem halte. Man trauere um die Opfer in Schweinfurt und danke vor allem den "vielen engagierten Menschen in den Gesundheitsberufen, Polizei und Sozialdiensten".

Dennoch hätten sich die Freien Wähler gerade vom Oberbürgermeister in dieser Zeit mehr Führungsstärke gewünscht. Labus macht in seiner Mitteilung eine Rundreise durch die Stadt und benennt Orte, wo aus seiner Sicht mehr Aktivität der Verwaltung nötig wäre. Zum Beispiel in der Innenstadt suche man "die Spuren des Citymanagements."

Im Wettbewerb mit Online-Riesen wie Amazon reiche es nicht, in der Vergangenheit zu schwelgen und die Innenstadt nicht attraktiv zu gestalten. Auch der Streit ums Taubenfüttern "ist ebenso nervig, wie ungut für die Stadt. Wir sind gespannt ob es bis zum Sommer mindestens einen versprochenen Taubenschlag gibt." Labus hatte im Dezember vorgeschlagen, binnen 14 Tagen einen Taubenschlag auf eigene Kosten bauen zu lassen und die Verwaltung aufgefordert, einen Standort zu benennen.

Wird die Landesgartenschau die Entwicklung anderer Projekte blockieren?

"Nicht verwalten, sondern gestalten!", dazu fordert Labus den OB auch im Hinblick auf die Industriebetriebe auf, diese in Sachen Elektromobilität und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Da dürfe man "keine Zeit verlieren". Einen intensiven Blick wirft der Freie-Wähler-Fraktionschef auch auf die Konversionsgebiete. Bellevue sei ein Beispiel "wirklich engagierter Stadtentwicklung." Es sei aber auch wichtig, Anregungen der Bevölkerung ernster zu nehmen, "zum Beispiel die des Seniorenbeirates, der genossenschaftlich organisiertes Seniorenwohnen mit angepasstem Baukonzept angeregt hatte."

Lob und Kritik gibt es für die Entwicklung in der Ledward Kaserne. Die Carus Allee ist für Labus eine "wirklich vorzeigbare Flaniermeile", die Landesgartenschau auch eine gute Gelegenheit für die Stadt. Sorgen macht ihm, "ob wir es schaffen, die Landesgartenschau bis zum geplanten Eröffnungstermin fertig zu stellen. Eine „sportliche“ Aufgabe ist das, nicht nur wegen der gestiegenen Kosten im Baubereich, sondern auch wegen der begrenzten Ressourcen bei den Bau- und Handwerksfirmen."

Gleichwohl gebe es viele wichtige Projekte wie Neubau der Maxbrücke, Sanierung des Theaters oder Neubau des Parkhauses am Leopoldina-Krankenhaus. Dazu Schulsanierungen, mehr Kita-Plätze und mehr Personal in der Verwaltung. Aber: "Wird die LGS der Grund sein, dass die genannten Baustellen verschoben werden? Und werden freiwillige Leistungen für Kultur-Initiativen, soziale Projekte, Integration und Zusammenhalt im Stadtteil, für Fahrradwege, ja, und auch die Bahnhofsmission und ähnlich menschenfreundliche Projekte gekürzt oder gar nicht erst besprochen werden?"

Man sei gespannt auf das neue Jahr und den frischen Wind in der Stadt, so Labus und kündigt an: "Wenn es ein laues Lüftchen wird, werden wir und andere Wind machen."

 
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  • W. R.
    Leider passiert nichts...
    Der Stadtrat redet doch sonst auch dem Bürgermeister nach und stellt sich nur vereinzelt gegen ihn...
    Wir wollen eine alltagstaugliche, lebenswerte Innenstadt und keine "schaut doch an den Stadtrand Lösung".
    War nicht einmal ein Slogan "Leben findet innen Stadt?"
    Dann hört doch mal auf die Bürger die hier leben und arbeiten und ihre Freizeit auch hier verbringen wollen !
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  • F. R.
    Wie soll die Bauverwaltung eine "sportliche Aufgabe" bewältigen, wenn sie bereits an normalen Aufgaben scheitert? Da droht das nächste Desaster - für NICHTS!
    Die "vorzeigbare Flaniermeile" ist ein Schildbürgerstreich: einen neuen Stadteil kann man langfristig nur mit einer Allee mit Fahrbahn (Bus, Anlieferung, Rettung uvm.) entwickeln, aber nicht mit einer nett gestylten Fußgängerzone. Carus Allee & Blümchenschau bzw. Bürgerpark sind geschminkte Leichen, in dieser Randlage ohne Wert für Stadtentwicklung & Stadtklima, aber mit hohen Unterhaltskosten.

    "Wird die LGS der Grund sein, dass die genannten Baustellen verschoben werden?" Das ist längst der Fall, bei Maxbrücke & Pfannäcker. Die Planung neuer Wohn-, Gewerbe- & Industriegebiete wird verschoben, trotz langer Vorlaufzeit! Die Stadt wird sehr lange keine EFH- & Gewerbegrundstücke mehr anbieten können.

    Die LGS: Bremsklotz zur Entwicklung v. Stadt/Wirtschaft/Gewerbe-/Einkommensteuer!

    100mal hier gesagt aber manche begreifen es nie
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  • F. R.
    Das Stadion zerfällt auch immer mehr, vor 20 Jahren letztmals richtig hergerichtet ist es mittlerweile an vielen Stellen, besonders die Wege, in keinem guten Zustand.
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