Die sogenannte "Fränkische Trockenplatte" umfasst die Region um Schweinfurt. Sie ist ein wasserarmes Gebiet mit begrenzten Grundwasserreserven. Besonders hier spielt das Thema Wasserversorgung eine wichtige Rolle. Die Wasserversorger stehen daher vor der Herausforderung, die verfügbaren Ressourcen bestmöglich zu nutzen, auszubauen, zu vernetzen und damit für zukünftige Generationen sicherzustellen.
Eine bisher einmalige interkommunale Zusammenarbeit
In über zweijähriger Bauzeit entstand die 40 Zentimeter starke Trinkwasserverbundleitung. Sie führt durch acht Gemeindegebiete, vom Wasserwerk in Schweinfurt zunächst entlang des Mains bis Horhausen und dann nach Süden in den Steigerwald bis Wohnau. Unterstützt wurde das Projekt auch vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen.
Die Trinkwasserverbundleitung ist ein wichtiger Baustein der Bayerischen Wasserstrategie, bei der die trockenen fränkischen Regionen besonders im Fokus stehen. Das Projekt dient der nachhaltigen Sicherung von Trinkwasser. Mit einem Festakt haben die Stadtwerke Schweinfurt GmbH, die Stadtwerke Haßfurt GmbH, der Zweckverband zur Wasserversorgung der Rhön-Maintal-Gruppe sowie der Zweckverband zur Wasserversorgung der Knetzgau-Sand-Wonfurt-Gruppe die Wasserverbundleitung offiziell in Betrieb genommen.
Die Entstehung der Verbundleitung
2018 haben die Stadtwerke Schweinfurt mit den ersten Planungsschritten begonnen. Ende 2021, nach knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit, wurde die 26 Kilometer lange Leitung in Betrieb genommen. Aufgrund der unterschiedlichen Geologie mussten verschiedene Verfahren zum Bau der Leitung angewendet werden. Kästner beschreibt das schonende Verlegen der Leitung mit dem medizinischen Fachbegriff „minimal-invasiv“.
220.000 Einwohner profitieren von der Wasserverbundleitung, die jährlich circa 1.000.000 Kubikmeter Trinkwasser transportieren soll. Entnommen wird das Wasser primär aus den Gewinnungsgebieten der Stadtwerke Schweinfurt, aus rund 50 Brunnen in den Wehranlagen. Die bisherige Wasserabgabe im Versorgungsgebiet lag bei rund 4,3 Millionen Kubikmetern.
Warum stellen die Stadtwerke keine Trinkwasseranalyse wie die RMG zur Verfügung?