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Schweinfurt
Schweinfurter Traditionsunternehmen "Zweirad Borndörfer" schließt
Nach über hundert Jahren ist Schluss in der Schultesstraße. Das Ehepaar Buchwald verabschiedet sich mit einem "lachenden und weinenden Auge".
Mit einem 'lachenden und einen weinenden Auge' schließen Uwe Buchwald (links) und Ehefrau Susann Buchwald in Kürze das Traditionsgeschäft 'Zweirad Borndörfer' in der Schweinfurter Innenstadt.
Foto: Steffen Krapf | Mit einem "lachenden und einen weinenden Auge" schließen Uwe Buchwald (links) und Ehefrau Susann Buchwald in Kürze das Traditionsgeschäft "Zweirad Borndörfer" in der Schweinfurter Innenstadt.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 25.01.2025 02:32 Uhr

Die Schweinfurter Innenstadt ist in Kürze um ein weiteres Traditionsgeschäft ärmer. "Die Fahrradprofis" von "Zweirad Borndörfer" schließen bis Mitte Februar ihren Standort in der Schultesstraße. Aktuell läuft der Ausverkauf. Mit der Schließung endet eine über einhundertjährige Schweinfurter Unternehmens-Ära.

Ein bisschen Wehmut macht sich beim Ehepaar Buchwald schon heute breit. 1985, also vor genau 40 Jahren, übernahm Uwe Buchwald das Unternehmen von seinem Onkel Friedrich Borndörfer. Buchwald führte das Familienunternehmen, das in den 1920er-Jahren von Friedrich Borndörfers Vater Franz gegründet wurde, in der dritten Generation bis heute erfolgreich weiter. Der Standort, das Geschäft in der Schultesstraße, war immer der gleiche, erklärt Zweiradmechanikmeister Buchwald stolz.

Sein Opa Franz Borndörfer verkrachte sich vor über 100 Jahren mit seinem Bruder, mit dem er ein gemeinsames Zweiradgeschäft in der Manggasse führte. In der Schultesstraße machte Franz Borndörfer dann sein eigenes Ding, sein Sohn Friedrich führte das Geschäft später fort. Unter Buchwald folgte 1989 ein großer Umbau, bei dem die Verkaufsfläche und die Werkstatt erweitert wurden.

Uwe Buchwald verbrachte fast sein gesamtes Berufsleben, als Selbstständiger, in seinem Geschäft in der Schweinfurter Innenstadt, in dem er auch etliche Zweiradmechaniker ausgebildet hat. "Altersbedingt" und aufgrund der "Schweinfurter Entwicklung", sieht sich der 65-Jährige nun allerdings gezwungen, den Standort aufzugeben. Die Politik, "die große und die kleine", macht es Unternehmern in Innenstädten allgemein nicht einfach, erklärt Buchwald.

"Die Schweinfurter Innenstadt ist einfach nicht mehr attraktiv", findet auch Susann Buchwald. "Für uns war klar, dass irgendwann der Tag X kommt", erzählt Uwe Buchwald. "Wir haben derzeit ein lachendes und ein weinendes Auge", sagt seine Ehefrau.

"Wir sagen Dankeschön an unsere Kunden für die 40 Jahre", sagt Uwe Buchwald, der eine Rückkehr, in abgespeckter Version an einem anderen Standort nicht ganz ausschließen möchte.

 
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  • Elke Wallmeier
    "Die Scheinfurter Innenstadt ist einfach nichtmehr attraktiv". Dem kann ich nur zustimmen. Die Ursache ist zum größten Teil im Scheinfurter Rathaus und eben nicht in äußeren Umständen.
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