
Am 1. Dezember 1966 wurde es mit großem Tamtam im Beisein des damaligen CSU-Ministerpräsidenten Alfons Goppel eingeweiht und schrieb seither künstlerisch eine Erfolgsgeschichte: das Theater der Stadt Schweinfurt am Chateaudun-Park. Nun wurde es nach 50 Jahren unter Denkmalschutz gestellt und in die Schweinfurter Denkmalliste eingetragen.
Bedeutender Kulturbau
„Wir sind Denkmal“!, so schreibt das Theater beinahe euphorisch auf seiner Facebook-Seite und zitiert das Schreiben des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege vom 6. Mai diesen Jahres. Darin stehen verschiedene Begründungen, warum das Theater nach mehreren Anläufen in den vergangenen Jahren nun endgültig als Einzeldenkmal in die Schweinfurter Denkmalliste – dort finden sich bereits trotz der erheblichen Kriegsschäden aus dem Zweiten Weltkrieg rund 200 Gebäude und Ensembles – eingetragen wurde. Zum einen wird die geschichtliche Bedeutung für die Stadt hervorgehoben.
„Die vom Krieg schwer getroffene Industriestadt, die in der Wiederaufbauzeit auch wirtschaftlich prosperierte, hat sich mit dem Theaterneubau einen für die ganze Region bedeutenden Kulturbau geleistet, womit dem Bau eine geschichtliche Bedeutung zukommt“, schreiben die Denkmalschützer.
Künstlerisch herausragend
Auch die künstlerische Bedeutung des Theaterbaus durch den renommierten Architekten Professor Erich Schelling aus Karlsruhe wird hervorgehoben sowie die Wandmalerei von Karl Fred Dahmen und die Installationen von Trude Karrer. „Damit ist der Schweinfurter Theaterbau einer der bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit in Bayern und hat eine hohe baukünstlerische und künstlerische Bedeutung“, so das Landesamt für Denkmalpflege. Die städtebauliche Bedeutung wird ebenfalls hervorgehoben. „Der in die Nahtstelle zwischen Altort und gründerzeitlichen Stadterweiterungen auf einer abgegangenen Schanze platzierte Bau ist als ein die umgebende Bebauung rücksichtsvoll eingefügter Solitärbau auch in Zusammenwirkung mit der ihn umgebenden Parkgestaltung von hoher städtebaulicher Bedeutung.“
Weiter heißt es: „Von kunsthistorischem Interesse ist, dass sich am Schweinfurter Theaterbau das organische Bauen in der Nachfolge von Alvar Aaltos Essener Theater artikuliert; weiter, dass Erich Schelling heute zu den bedeutenderen Architekten der Nachkriegszeit zählt und sein Nachlass, wie der seiner Frau Trude Karrer sich im Frankfurter Architekturmuseum befindet.“
Kreppel begrüßt Entscheidung
Theaterchef Christian Kreppel begrüßt die Entscheidung, auch von Seiten der Stadt ist man positiv gestimmt, so Pressesprecherin Kristina Dietz. Welche Auswirkungen der Denkmalstatus auf die geplante Sanierung hat, wird man bei Prüfung der entsprechenden Planungen sehen. Auch die Frage, ob man bei einer Sanierung eventuell andere Fördertöpfe über die Denkmalpflege wie den Entschädigungsfonds anzapfen kann, muss im Rahmen der konkreten Planungen geprüft werden.