
Das Kolping-Hotel in Schweinfurt wächst. Nicht ein bisschen, sondern spürbar und sichtbar. Ende Juni haben die Bauarbeiten für die Hotelerweiterung auf dem Grundstück der Kolping-Stiftung in Schweinfurt (Ecke Moritz-Fischer-Straße/Kilianstraße) begonnen.
In gut einem Jahr (August 2022) soll der Neubau gleich neben dem bestehenden Hotel bezugsfertig sein. 2,1 Millionen Euro, so der Plan, soll die Erweiterung kosten. Axel Möller, Vorsitzender der Kolping-Stiftung Schweinfurt, und Maria Kraft, Geschäftsleiterin der Kolping Bildungszentrum GmbH und zugleich Geschäftsführerin der Kolping Hotel GmbH und der Kolping Gastro GmbH, hoffen, dass dieser Kostenrahmen auch angesichts teilweise rasant steigender Baumaterialienpreise zu halten sein wird.
Kern der Erweiterung sind 15 weitere Hotelzimmer. Dazu kommen eine Konferenzsuite, drei Büros für die interne Verwaltung und ein Konferenzraum. Seit 2001 wird das Kolping-Hotel mit 35 Zimmern auf 3-Sterne-Niveau betrieben, so Maria Kraft. Vor allem Business-Gäste der Schweinfurter Industrie, aber auch in zunehmenden Maße Fahrrad- und Motorrad-Touristen schätzen Gastlichkeit und Komfort im Kolping-Hotel.
Als das Haus nach dem ersten Lockdown wieder öffnen durfte, hätten zunächst vor allem viele Radtouristen-Gruppen, die zum Beispiel entlang des Mains unterwegs waren, im Kolping-Hotel übernachtet. Dies habe sich auch 2021 fortgesetzt. Seit man auch wieder touristische Gäste empfangen dürfe, habe man zeitweise volle Belegung. Eine Entwicklung, die sicher auch durch den Trend zu "Reisen im Inland" begünstig werde, so Kraft.
Buchungszahlen und Belegung haben sich erfreulich entwickelt
Die Entwicklung und die Buchungszahlen im Haus, so Maria Kraft weiter, seien schon in den fünf Jahren vor Corona stetig nach oben gegangen. Mehr als 70 Prozent Jahresbelegung, das sei für ein Hotel in einer "Nicht-touristischen Stadt" wie Schweinfurt ein sehr guter Schnitt. Vor allem 2018/19 lief sehr gut. "So gut, dass wir fast einem Drittel der Gäste während der Woche absagen mussten." Dazu komme, dass das Haus schöne große Tagungsräume zu bieten habe, die für Meetings und Konferenzen genutzt werden. Im Bereich Business-Gäste stoße man so schnell an Grenzen.
Der Gedanke sich zu vergrößern war also naheliegend. Da die bisherigen 35 Zimmer des Hauses ohnehin keine wirtschaftliche Größenordnung darstellen und nicht ausreichten, die erfreulich große Nachfrage zu befriedigen, hat sich die Kolping-Stiftung auf Bitten der Kolping-Bildungszentrum GmbH als Gesamtmieter, zu diesem Neubau entschlossen. Ein Neubau, der das Erfolgssystem Hotel - Gasthaus - Jugendwohnen, stärken und zukunftsfähig machen soll.


Zukunftsfähig – unter diesem Aspekt ist sicher auch das im Bau enthaltene Konzept "Konferenzsuite" zu sehen. Konferenzsuiten sind Räume, in denen das Wohnen, Tagen und Konferieren sozusagen ineinander übergehen. Solche Angebote bieten für das Haus den Vorteil, dass durch eine Business-Gruppe kein Konferenzraum blockiert wird. Die Gäste wiederum haben den Vorteil, dass sie sozusagen Ruhe/Relax- und Tagungsraum Tür an Tür haben und ihre Meetings flexibel gestalten können.
Für den Neubau, direkt angeschlossen an das bestehende Hotel, kann die komplette Versorgung und Infrastruktur des Bestandsgebäudes (Heizung, Wasser) erweitert und übernommen werden. Es braucht keine weitere Küche, keinen neuen Frühstücksraum. Die Zimmer werden ein Luftkühlsystem haben, das durch Wärmepumpen auf dem Dach versorgt wird. Die Dach-Wärmepumpen werden je nach Bedarf für Kühlung im Sommer oder Heizung der Räume an kälteren Tagen sorgen. "Wir haben uns bemüht, dass die Formensprache im Hinblick auf angrenzende Gebäude übernommen wurde, aber sie in eine neue Zeit transportiert", so beschreibt Axel Möller den Anspruch im Hinblick auf die Architektur des Neubaus.
Hotelparkplätze in der neu entstehenden Tiefgarage
Auf dem Platz, auf dem gebaut wird, befanden sich vorher Parkplätze. Und für den Neubau, so wollen es die Auflagen, sind auch neue Parkplätze nachzuweisen. Die entfallenden und die für den Neubau notwendigen Parkplätze konnten auf dem schräg gegenüberliegenden "Tasch-Gelände" gesichert werden. "Ein Glücksfall", freut sich Axel Möller. Mit dem Eigentümer, der Baufirma Dorn, wurde ein Vertrag über 20 Stellplätze in der dort neu entstehenden Tiefgarage geschlossen. Ohne Stellplatznachweis wäre der Neubau nicht zu realisieren gewesen, da eine finanzielle Ablöse der Stellflächen nicht möglich war.