Schweinfurt wächst und wächst. Zumindest bevölkerungsmäßig. Es hat ein bisschen gedauert, doch nun liegen die offiziellen Zahlen zum Stichtag 31. Dezember 2016 vor. Daraus geht hervor, dass die Bevölkerungszahl der Wälzlagerstadt im dritten Jahr hintereinander gestiegen ist. Im Moment leben 53 849 Schweinfurter innerhalb der Stadtgrenzen. Im vergangenen Jahr waren es noch 647 weniger, im Vergleich zu 2014 sind es sogar 1179 mehr. Der Anstieg ist natürlich vor allem auf den Zuzug von Flüchtlingen, in großer Mehrzahl aus Syrien, zurückzuführen.
Wie 2015 gab es auch 2016 mit 27 597 weiblichen Mitbürgern gegenüber 26 252 männlichen einen leichten Frauenüberhang. Grundsätzlich scheint der Trend nach oben in der Statistik anzuhalten. Im vergangenen Jahr stieg auch die Zahl der Geburten stark an, genau 500 neue Schweinfurterinnen und Schweinfurter wurden geboren, 2015 waren es noch 453. Gestorben sind im vergangenen Jahr 703 Menschen, 33 weniger als 2015. Gestiegen ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung auf jetzt 8819, die weitaus meisten davon haben eine doppelte Staatsangehörigkeit. Der Anteil der Ausländer an der Schweinfurter Bevölkerung entspricht 16,2 Prozent.
Im Vergleich zum bayernweiten Schnitt liegt man leicht darüber, der betrug im Jahr 2015 11,5 Prozent der Bevölkerung. Deutschlandweit waren im Jahr 2015 die meisten ausländischen Mitbürger aus der Türkei, gefolgt von Bürgern aus dem ehemaligen Jugoslawien, Polen und Italien. 39,54 Prozent der Schweinfurter sind katholisch, 25,99 Prozent evangelisch, 34,47 Prozent werden verschiedenen anderen Konfessionen zugerechnet.
Die meisten Menschen am Bergl
Der größte Schweinfurter Stadtteil ist nach wie vor Bergl mit 9077 Bürgern. Hier leben auch die meisten der als Ausländer gemeldeten Mitbürger, 1798 insgesamt. Für Innenstadt West und Nord sind 8497 Einwohner gemeldet. An Platz drei rangiert der Deutschhof mit 5989 Menschen vor Hochfeld-Steinberg mit 5086 Bewohnern. In der Innenstadt West sind auch die zweitmeisten Ausländer mit 1414 gemeldet. Für die Altstadt sind 2016 2560 Menschen gemeldet.
Die größte Gruppe Schweinfurter ist mit 12 917 altersmäßig betrachtet die der Mitbürger 65 und älter. 11 384 Schweinfurter sind zwischen 50 und 65 Jahre alt. Drittgrößte Gruppe sind die 18- bis 30-Jährigen mit 8309. In der Gruppe der 30- bis unter 40-Jährigen finden sich 6692 Menschen. Unter 18 Jahren sind in Schweinfurt 8211 Kinder und Jugendliche, die meisten mit knapp der Hälfte in der Gruppe der Sechs- bis 15-Jährigen. Zwischen null und drei Jahren alt sind 1426 Schweinfurter.
Die Entwicklung der Schweinfurter Bevölkerungszahl ist auch im Vergleich zu früheren Jahren interessant zu beobachten. Der Höchststand mit 58 176 wurde 1970 erreicht, 1985 waren es nur noch 51 016 Menschen. Das stieg bis 2005 wieder auf 54 012 an, danach sanken die Einwohnerzahlen bis 2014 kontinuierlich und stiegen seither wieder kräftig an.
Die reale Bevölkerungsentwicklung Schweinfurts muss man auch beim Schulentwicklungsplan der Stadt in Betracht ziehen, der im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. Erstellt nach der Komponenten-Methode liegt auch eine Bevölkerungsprognose von 2015 bis 2034 vor. Hier prognostiziert das Institut Modus, das den Plan im Auftrag der Stadt erstellt hat, in drei Varianten verschiedene Bevölkerungsentwicklungen.
In der schlechtesten hätte Schweinfurt 2034 nur noch 48 728 Einwohner, in der mittleren Variante 51 249 und in der günstigsten Variante 53 944 Einwohner. Im Moment liegen die von der Stadt gemeldeten Einwohnerzahlen bereits für 2015 (53 202 gegenüber angenommenen 53 118) leicht und für 2016 deutlich (53 849 gegenüber 52 797 in der schlechtesten und 53 412 in der besten Variante) über den Prognosen.