Das Pflänzlein Tourismus ist in der Stadt Schweinfurt und im Landkreis ein relativ zartes, aber es wächst. Christoph Schmitz, Geschäftsleiter des Tourismus-Zweckverbandes "Schweinfurt 360° – Tourismus rund um Stadt und Land", stellte die Zahlen im Rahmen der Verbandsversammlung im Landratsamt vor.
Da es sich um einen Zweckverband handelt, der sowohl die touristischen Interessen der Stadt als auch des Landkreises wahrnimmt, nahmen Landrat Florian Töpper und OB Sebastian Remelé an der Verbandsversammlung teil. Um 2,2 Prozent sind die Übernachtungszahlen 2018 im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt gewachsen, der Landkreis legte um 9,9 Prozent zu. In Zahlen sind dies 347 000 Übernachtungen. In der Auswertung sind aber nur Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten berücksichtigt. Da es viele kleinere Pensionen und Fremdenzimmer-Anbieter gibt, dürfte die tatsächliche Zahl der Übernachtungen deutlich höher liegen. Erfreulich aus Sicht der Stadt ist, dass auch der traditionell schlechte August leichten Zuwachs verzeichnet. Anders als auf dem Land sind es in der Stadt nämlich vor allem Geschäftsleute und sich auf Montage befindende Arbeiter, die die Betten füllen, und die fehlen im August, wenn sie selber in Urlaub fahren.
Deutlich stärkere Zuwächse im Landkreis Schweinfurt
Auch ein erster Blick auf 2019 stimmt optimistisch. Bis Ende April liegen Zahlen vor, demnach hat die Stadt mit 0,2 Prozent nur minimal zugelegt, der Landkreis hat erneut Boden gut gemacht (plus 8 Prozent). Solche Zuwächse wollen erarbeitet werden. So suchten 29 000 Menschen Rat und Information in der Tourist-Info. "Das sind 104 pro Tage", ergänzte Schmitz. Dazu kamen 6000 Telefonate. 9400 Besucher nahmen an einer Gästeführung teil, 296 liehen sich ein E-Bike aus. Gästeführungspotenzial ergibt sich auch aus den Flusskreuzfahrten. Sofern die Schiffe tatsächlich halt machen und keinen eigenen Gästeführer an Bord haben, werden auch die Bootstouristen so mit Schweinfurt bekannt gemacht. Auch das Buchungsportal "THOMAS" etabliert sich zunehmend. 57 Gastgeber bieten bereits Direktbuchungen über diese Online-Plattform an, knapp 240 000 Euro Umsatzvolumen wurden so generiert.
Finanziell eine Punktlandung hingelegt
Landrat Florian Töpper – in diesem Jahr hat der Landkreis den Vorsitz über die Verbandsversammlung – freute sich über die Zahlen mit Pfeil nach oben. Eine Entwicklung, die es nicht zum Nulltarif gibt, bei 586 923 Euro bilanziert die Ergebnisrechnung. Mit 88 Prozent und je zur Hälfte beteiligen sich Stadt und Landkreis an den Kosten, die restlichen 12 Prozent kommen aus den Erträgen des Tourismus-Zweckverbandes. 60 Prozent des finanziellen Aufwandes fließen in die Personalkosten. Vor diesem Hintergrund legte der Verband für 2018 in der Bilanz eine finanzielle Punktlandung hin. 3,36 Euro beträgt der Jahresüberschuss, der zu gleichen Teilen, also jeweils 1,68 Euro an Stadt und Landkreis überwiesen wird.
Noch vor den Sommerferien online
Zentrale Vorhaben 2019 sind die Fortführung desLeader-Projekts "Tourismuskonzept" und der Neuaufbau der Internetplattform und deren Freischaltung möglichst noch vor den Sommerferien. Christoph Schmitz versicherte, dass man sich hier auf der Zielgeraden befinde, auch wenn den Machern das Thema "ein wenig im Magen liege". Das liegt an der teilweise schlechten Zuliefermoral derjenigen, die darin vorkommen sollen. Auf Bilder, Texte und Informationen müsse mitunter lange gewartet werden, mitunter gebe es gar keine Reaktion. Erste Einblicke gewährte Schmitz den Verbandsmitgliedern. Und man kann sagen - er wird richtig schick, der neue Internetauftritt. Er informiert vom Aktivurlaub bis zum Wein über alle Vorzüge der Region.
Gute Werbung für die Region war auch das Landesturnfest. Die Rückmeldungen in der Tourist-Info waren durchwegs positiv. Schweinfurt wurde als "hippe Stadt", die viel zu bieten hat, wahrgenommen. Ein erneuter Besuch – nicht ausgeschlossen.
