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Schweinfurt
Schweinfurt: Stiftung reagiert auf Energiekrise und erhöht die Mittel für Menschen in Not
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 17.12.2022 02:50 Uhr

Die finanzielle Lage der sechsköpfigen Schweinfurter Familie ist angespannt. Mit Lohn und Kindergeld kommt sie gerade so über die Runden, Rücklagen bilden geht nicht. Als die Waschmaschine ihren Geist aufgab, war "Schweinfurt hilft Schweinfurt" Retter in der Not. Die gemeinsame Stiftung von Schweinfurter Tagblatt und Diakonie Schweinfurt übernahm die Kosten für die Anschaffung eines neuen Geräts. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Stiftung "Schweinfurt hilft Schweinfurt" entnommen.

Geholfen werden konnte auch der alleinerziehenden Mutter zweier Kinder. Die Stiftung finanzierte einen neuen Kühlschrank. In beiden Fällen waren die bisherigen Geräte zudem Stromfresser, womit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen waren.  

Anträge kommen überwiegend von Sozialdiensten

Die Anträge an "Schweinfurt hilft Schweinfurt" kommen überwiegend von den Sozialdiensten der Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas, Paritätischer, dem Sozialdienst katholischer Frauen, von gesetzlichen Betreuern und Fachdiensten. Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Energiekrise ist wie erwartet zum großen Problem geworden. Immer mehr Familien melden sich, weil sie die gestiegenen Kosten für Gas, Öl und Strom schon jetzt nicht mehr aufbringen können. Folge: Sie verschulden sich.

Und Aussicht auf Besserung, die gibt es nicht, wie der Leiter der offenen sozialen Dienste bei der Diakonie, Stiftungsbeirat Uwe Kraus, bei der turnusmäßigen Herbstversammlung am Beispiel Strom verdeutlichte. Die Preise werden sich zum Jahreswechsel mindestens verdoppeln, trotz der Deckelung auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Die Stiftung reagiert darauf und hat die für 2023 geplante Mittelbereitstellung mit einem Griff in die Rücklage auf bisher einmalige rund 50.000 Euro erhöht.

Gedeckelte Geldbeträge erhöht

Bis Ende November konnte die Stiftung in diesem Jahr in 89 Fällen mit einer Gesamtsumme von fast 33.000 Euro helfen, 2021 waren es 30.000 Euro. Das sind im Schnitt 375 Euro pro Antrag bei zuletzt durchschnittlich 320 Euro. Der Grund sind die allerorten steigenden Preise. Auch hier hat die Stiftung mit einer einstimmig beschlossenen Änderung der Vergaberichtlinien ebenso reagiert. Die bisher bei 400 Euro gedeckelte Anschaffung beim Neukauf eines Herdes, einer Waschmaschine oder eines Kühlschranks wurden jetzt auf 450, 500 beziehungsweise 550 Euro erhöht.

In der für 2023 genehmigten Summe von 50.000 Euro ist der wie in allen Jahren bereitgestellte Betrag von 10.000 Euro für das Projekt "FIT beim Energiesparen - Energieberatung für einkommensschwache Haushalte" enthalten. Bei diesem auch mit Geld der Diakonie unterstützten und seit Jahren erfolgreichen Projekt spüren Energieberater in den Wohnungen Stromfresser auf. Mit dem Austausch oft uralter Geräte wird – wie eingangs beschrieben – in zig Haushalten zunächst eine Stromsperre und in der Folge oft die Verschuldung verhindert.

Bußgelder der Justiz und Spenden

Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, dass zum FIT-Projekt eine Sozialberatung gehört. Bei Bedarf halfen dem FIT-Projekt-Team auch ehrenamtliche Dolmetscher. Im Rahmen der Arbeit der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit wurden vielfach außerdem die Bescheide von Leitungsempfängern überprüft, mitunter die nötigen Anträge an die Leistungsträger erst gestellt. Diese Sozialberatung umfasst zudem die Kontaktaufnahme mit Energieversorgern und anderen öffentlichen Stellen, um drohende Energiesperren schon im Vorfeld abzuwenden.

Möglich ist die Unterstützung durch die Stiftung nur durch Bußgelder der Justiz sowie vor allem durch Spenden von Einzelpersonen, Firmen, Banken, wofür Kuratoriumsvorsitzende Christiane Michal-Zaiser und Stiftungsvorstand Karl-Heinz Körblein ausdrücklich dankten. "Ohne die Menschen, die beispielsweise anlässlich ihres runden Geburtstags an die Notlage anderer denken, könnten wir als Stiftung nicht helfen", sagte Michal-Zaiser. Körblein nannte als konkretes Beispiel eine größere Spende der VR Bank. Hilfe ist aber weiter nötig.

Spendenkonto der Stiftung "Schweinfurt hilft Schweinfurt" bei der Sparkasse: IBAN DE15 7935 0101 0000 0323 26. Die Stiftung stellt Spendenquittungen für das Finanzamt aus.

 
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