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Schweinfurt
Schweinfurt: Leben retten und für die Jugendvereine punkten
Die Anzahl der Blutspender sinkt. Gegensteuern wollen das Schweinfurter Rote Kreuz und die Jugendringe in Stadt und Landkreis mit der Erstspende-Challenge.
Jacob Bätz vom Kreisjugendring machte es vor. Blut zu spenden rettet Leben.
Foto: Gerd Landgraf | Jacob Bätz vom Kreisjugendring machte es vor. Blut zu spenden rettet Leben.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Nach gerade einmal 60 Minuten waren vor einem halben Jahr die Idee geboren, die Ziele abgestimmt und die Durchführung abgesteckt. Mit der Aktion "Gemeinsam gegen Gleichgültigkeit –schenke Leben, spende Blut" haben der Kreisjugendring, der Stadtjugendring, das Jugendrotkreuz sowie der Blutspendedienst im BRK Schweinfurt eine Aktion gestartet, die erfolgreicher sein dürfte als jede eingekaufte Marketingstrategie. Die vier Partner wenden sich an die 18- bis 27-Jährigen, also an die Altersgruppe, die unter den Blutspendern mit nur fünf Prozent völlig unterrepräsentiert ist. Wer mitmacht und in der Stadt oder im Landkreis wohnt und noch nie Blut gespendet hat, kann bis zum 31. Dezember bei bis zu vier Blutspende-Terminen anderen helfen, gleichzeitig Punkte sammeln und als Teilnehmer sowie zusätzlich mit seinem Verein oder seiner Gruppe Preise gewinnen.

Nachahmen erwünscht

Zumindest bayernweit hat die Erstspende-Challenge Premiere. Und da es an Nachfragen aus anderen Jugendringen und aus dem Roten Kreuz schon jetzt nicht fehlt, hoffen die vier Schweinfurter Partner darauf, per Schneeballsystem eine Lawine anstoßen zu können – "zumindest wenn wir Erfolg haben", so BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer, Martin Bätz vom Jugendrotkreuz sowie der Vorsitzende des Kreisjugendrings, Christoph Simon, und Hauptorganisatorin Sabrina Leske (ebenfalls KJR). 

Die Blutspenden lassen sich die Erstspender, die sich der Herausforderung von "Gemeinsam gegen Gleichgültigkeit" stellen, via Stempel auf ihrer Teilnehmerkarte bestätigen. Die ausgefüllte Karte wird dann zum Ende der Aktion an den Kreisjugendring geschickt oder bei einem Blutspende-Termin abgegeben. Die Sachpreise für die Teilnehmer werden nach der Challenge Anfang 2021 verlost.

25 Punkte für vier Spenden

Zusätzlich gewinnt der Verein oder die Gruppe mit den meisten Stempeln. Die Sparkasse ermöglicht einen ersten Preis in Höhe von 1500 Euro für die Jugendgruppe mit den meisten Punkten. Für den zweiten und den dritten Rang gibt es 1000 und 500 Euro.

Jeder Teilnehmer kann seine Erstspende mit zwei Punkten einer Jugendgruppe aus der Stadt oder dem Landkreis Schweinfurt zukommen lassen. Für die zweite Blutspende im Jahr 2020 werden bereits fünf Punkte gutgeschrieben, für die dritte acht Punkt und für eine vierte Blutspende zehn Punkte. Wer viermal spendet, der bringt es also auf 25 Zähler für eine Jugendgruppe oder einen Verein. Die Blutspende-Termine sind jederzeit unter www.blutspendedienst.com abzurufen.

30 000 potenzielle Spender

Für Martin Bätz vom Jugendrotkreuz steht bei der Aktion das Aufrütteln der 18- bis 27-Jährigen für die Notwendigkeit der Blutspenden im Vordergrund. Er geht davon aus, dass sich viele, die einmal den Blutspendedienst kennengelernt haben, immer wieder zur Verfügung stellen und treue Spender werden.  

Sabrina Leske und Christoph Simon beziffern die Anzahl möglicher Teilnehmer auf 20 000 im Landkreis und 10 000 in der Stadt Schweinfurt. Erreichen will man diese auch über die Jugendverbände und -vereine, die allesamt den Jugendringen angeschlossen sind. Dabei soll nicht nur auf die Hilfe für andere, sondern auch auf den Nutzen der Blutuntersuchung für den Teilnehmer selbst verwiesen werden.

Stationen bei der Blutspende

Dem Pressegespräch folgte am Freitag ein Rundgang durch das BRK-Haus in der Schweinfurter Gorch-Fock-Straße 15, wo aktuell ein Blutspende-Termin stattfand. Wer erstmals teilnimmt, der wird einige Minuten für das Ausfüllen eines Fragebogens einkalkulieren müssen, ehe ihm in einem zweiten Raum in den Finger gepikst wird. Sollte dieser Test zur Blutkörperbestimmung eine aktuelle Blutspende ausschließen, gilt bei der Challenge trotzdem die Teilnahme.  

Es folgt das Gespäch mit einem Arzt, mit dem auch offene Fragen zu den Angaben am Empfang zu klären sind, und eine Blutdruckmessung, ehe eine Tasse Tee direkt vor der Blutspende gereicht wird. Nach der Blutspende gibt es eine Stärkung für die Teilnehmer.  

 
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