Die Schweinfurter Auferstehungskirche ist wieder besetzt: Der ehemalige Gemeinde- und Jugendreferent der evangelischen Kirchengemeinde, Johannes Michalik, übernahm nach dem Weggang von Pfarrer Harald Deiniger bereits zum 1. September dessen Stelle. Das teilt Pfarrer Heiko Kuschel jetzt in einer Pressemitteilung mit, der auch folgende Informationen entnommen sind. Dekan Oliver Bruckmann führte Michalik in einem fröhlichen und feierlichen Gottesdienst in sein neues Amt ein.
Diese Stellenbesetzung ist alles andere als gewöhnlich, denn Johannes Michalik ist gar kein Pfarrer. Er studierte Theologie und Pädagogik an der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal. Eine Ausbildung, die beispielsweise für die Stelle des Gemeindereferenten ausreichte – um als Pfarrer tätig sein zu können, fehlen ihm jedoch einige Kenntnisse, die er nun in der nächsten Zeit berufsbegleitend erwerben wird. Taufen, Trauungen und Beerdigungen beispielsweise werden daher vorübergehend von anderen Pfarrerinnen und Pfarrern in der Stadt übernommen, während Johannes Michalik im Gegenzug an anderer Stelle in der Stadt mitarbeitet.
Michalik hat viele Entwicklungen angestoßen
Sichtlich erfreut über diese mutige Lösung, nannte Dekan Oliver Bruckmann den Tag der Einführung „einen Festtag nicht nur für die Gemeinde und das Dekanat, sondern für die ganze Landeskirche“. Er sei sehr froh, dass diese berufsbegleitende Ausbildung nun in der bayerischen Landeskirche möglich ist. Vorläufig ist Michalik direkt beim Dekanatsbezirk angestellt. Bruckmann äußerte die Hoffnung, dass er nach Abschluss der berufsbegleitenden Fortbildungen zum Pfarrer ordiniert wird.
Michalik habe schon an vielen Stellen gezeigt, wie kreativ und teamorientiert er arbeite, so Bruckmann weiter. Ein Jahrzehnt lang hatte er gemeinsam mit Harald Deiniger die Auferstehungs-Kirchengemeinde begleitet und viele Entwicklungen angestoßen. Im neu entstehenden Stadtteil Bellevue initiierte er das „MUT“-Projekt mit Kirche ohne feste Gebäude. In der stadtweiten Konfirmandenarbeit leitete er sehr erfolgreich einen der verschiedenen Kurse, brachte sich konzeptionell mit ein.
Bei der Segnung für den neuen Dienst, an der sich verschiedene Haupt- und Ehrenamtliche aus Gemeinde und Dekanat beteiligten, wurde spürbar, wie sehr die Kirchengemeinde ihren ehemaligen Gemeindereferenten schätzt und sich auf die neue Form der Zusammenarbeit freut. Anschließend predigte Johannes Michalik zum ersten Mal in seiner neuen Rolle als Inhaber der Pfarrstelle. Er wählte dazu das bekannte Jesus-Wort „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“.
Eine Rebe, also die Gemeinde und die einzelnen Christinnen und Christen, sei nichts ohne den Weinstock, an dem sie hänge – aber umgekehrt sei auch der Weinstock Jesus nichts ohne die Früchte an ihm. „Wir sind nicht selbst der Weinstock, wir hängen an ihm“. Die Aufgabe sei es, an diesem Weinstock zu bleiben, egal, in welcher Form das geschehe. Das Ziel: „Mehr Frucht bringen“.
Nach dem bewegenden Gottesdienst nutzten viele die Möglichkeit, bei einem Empfang und einigen Grußworten noch zusammenzubleiben und dem neuen Pfarrstelleninhaber zu gratulieren.