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SCHWEINFURT
"Schweinfurt ist bunt" zeigt weiter Flagge
hh
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:13 Uhr

Das Schweinfurter Bündnis für Demokratie und Toleranz, das aktuell 85 Bündnispartner aus der gesamten bürgerlichen Gesellschaft umfasst, will in seinem Kampf gegen Rechts nicht nachlassen. Darüber war sich „Schweinfurt ist bunt“ beim jüngsten Treffen am Mittwoch im Gewerkschaftszentrum einig. Vor allem, weil Rechtsradikale in Schweinfurt ganz aktuell mit einer Anti-Ausländer-Flugblattaktion auffielen.

Bei der von der Stadt Mitte Juli veranstalteten Ausbildungsmesse mit der klaren Kernbotschaft, dass man Migranten im Rathaus ausdrücklich wünscht, haben drei Akteure des Freien Netz Süd an den aufgebauten Ständen in der Stadt Wurfzettel mit den bekannten ausländerfeindlichen Parolen verteilt.

Die Stadt sei „weiter auf Umvolkungskurs“, eine Stadt, die geprägt sei von „Pizza, Pepsi und Puff durch die US-Amerikanischen Besatzungssoldaten“, heißt es in der Hetze vom Freien Netz Süd. Die Kameradschaft hatte auch den Naziaufmarsch am 1. Mai 2010 veranstaltet. Konkret auf die städtische Werbekampagne gemünzt ist die Forderung, dass man statt Murat lieber einen Hans angestellt wüsste, damit Schweinfurt „deutsch bleibt“. Auf ihrer Homepage ziehen die Rechten über die Kampagne der Stadt in ähnlicher Weise her. Behauptet wird darin entgegen der Realität, dass die Ausbildungsmesse auf Desinteresse gefallen sei.

Beim Bündnistreffen sahen sich die Teilnehmer bestätigt, dass die oft zu vernehmende Meinung, „Rechte gibt es in Schweinfurt ja nicht“, falsch sei. Sprecher und DGB-Regionschef Frank Firsching warnte vor jeder Verharmlosung. Den Inhalt des Flugblatts nannte nicht nur er „geistigen Müll“. Ähnlich äußerte sich Marietta Eder (SPD), die von in Schulen verteilten Aufkleber mit Nazisymbolik zu berichten wusste.

Der städtische Pressesprecher Martin Baldauf kannte das Flugblatt nicht, aber den Internetauftritt. Die Stadt lasse sich damit aber von ihrer „wohl überlegten Werbekampagne“ und ihrem Kurs, jungen Leuten mit Migrationshintergrund Ausbildungsplätze zu geben, nicht abhalten. Mehr wolle er zu „diesem Unsinn“ nicht sagen. Ähnlich war der Tenor der angeregten Diskussion beim Bündnistreffen. Man werde wie gehabt weiter Flagge zeigen. Vertreter des DGB und der Initiative gegen das Vergessen haben namens des Bündnisses in der Montessori-Schule referiert, zwei thematische Lesungen waren sehr gut besucht.

In diese Richtung der Präventionsarbeit auch an Schulen soll es weitergehen. Im Jugendbereich will der Stadtjugendring helfen. Angedacht ist für 2013 ein Rock-gegen-Rechts-Konzert. Anfang 2013 soll eine Vollkonferenz aller Bündnispartner stattfinden. Beim Würzburger Protest gegen einen Auftritt der rechtsextremen NPD am 2. August war das „Schweinfurt ist bunt“ präsent.

 
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