In einem Haftraum der Schweinfurter Polizeiinspektion ist am Dienstagmorgen ein Flüchtling gestorben. Das teilte das Polizeipräsidium Unterfranken mit. Offensichtlich hatte er sich das Leben genommen. Das Landeskriminalamt ermittelt jetzt wie es dazu kommen konnte.
22-Jähriger verhielt sich aggressiv
In der Nacht zum Dienstag wurde gegen 3.30 Uhr eine Streife in das Schweinfurter Ankerzentrum gerufen. Der Sicherheitsdienst hatte die Beamten wegen Streitigkeiten zwischen zwei Bewohnern angefordert. Nachdem der Streit geschlichtet werden konnte, wurde die Polizei um 4.45 Uhr erneut alarmiert. Einer der beiden Streithähne, ein 22 Jahre alter Mann aus Somalia, verhielt sich aggressiv gegenüber dem Sicherheitspersonal und wurde von der Streife daraufhin in Sicherheitsgewahrsam genommen und gegen 5 Uhr in den Haftraum gebracht.
Als gegen 7.30 Uhr ein Beamter den Raum kontrollierte, war der Mann tot. Nach Informationen dieser Redaktion hatte sich der Mann erhängt. Sofort eingeleitete Versuche des Rettungsdienstes, ihn zu reanimieren, blieben erfolglos.
Schon am Sonntag stritten zwei Männer
Bereits am Sonntagabend war es in der Ankereinrichtung zu einem handfesten Streit zwischen zwei Männern gekommen. Dabei hatte ein leicht alkoholisierter 21-jähriger Mann aus Ghana einen 19-jährigen Somalier mit einem Messer bedroht. Der Somalier setzte sich laut Polizei mit einer Holzlatte zur Wehr. Die Polizei nahm den 21-Jährigen vorläufig fest und ermittelt gegen beide Männer wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung.
Wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage erklärte, stehen die beiden Vorfälle in keinem Zusammenhang zueinander.
Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichen Sie unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") finden Sie zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.