Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovationskraft: Drei Begriffe, die  die Firma bb-net im Schweinfurter Maintal sehr gut beschreiben. Davon überzeugte sich Digitalministerin Dorothee Bär gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber. bb-net gilt als größter IT-Aufbereiter in Europa. 

Michael Bleicher, der den Betrieb mit noch nicht mal ganz 16 Jahren gegründet hat, gab einen Einblick in den Kreislauf, den seine Firma angestoßen hat. Und in die Mission des Teams.  Ökologische, soziale und wirtschaftliche Lösungen bietet bb-net an.  Auch Datenlöschung gehört zum Angebot. "Sämtliche IT-Geräte wie Laptops, Notebooks, Tablets, Computer, PCs, Workstations, Monitore, Displays, Drucker, Smartphones, Telefone, Server, Datencenter, Zubehör werden herstellerunabhängig verarbeitet. Mit den IT-Lifecycle-Lösungen reduzieren Sie die Auswirkungen auf die Umwelt: Wir vermarkten 99 Prozent der zurückgegebenen Geräte, nur rund 1 Prozent werden verantwortungsvoll recycelt", heißt es auf der Homepage. 

Ein Schritt gegen Ausbeutung 

IT-Geräte zu recyceln ist für Bleicher auch ein Schritt im Kampf gegen Ausbeutung, gegen die teilweise menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen zum Beispiel Kobalt abgebaut wird, sagt er. "Es muss nicht immer was Neues sein." Zu seiner Mission gehört es auch, Menschen zu überzeugen, Geräte nicht zu entsorgen, sondern sie aufbereiten zu lassen und wiederzuverwerten.  Die Erste-Wahl-Geräte seien nah an der Neuware, sagt Bleicher.  Motto: "Aufbereitet mit Herz in Europa." 

65 Mitarbeiter hat bb-net, demnächst wird das 25-jährige Bestehen gefeiert. Beim Gespräch geht es nicht nur um Technik, sondern auch um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Personal zu finden sei nicht immer einfach, sagt Bleicher. Man habe aber sehr gute Erfahrungen mit Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen gemacht. "Leute, die schon immer mit dem Computer verheiratet waren", scherzt Bleicher. Ganz wichtig ist die Motivation des Teams: "Wer an die Sache nicht glaubt, ist hier falsch." 

Geräte auffrischen und den Schulen zur Verfügung zu stellen: Das sei ein Gedanke für die Zukunft, meinen Bär und Weisgerber. Bleicher hält das auch für wichtig, um den Kindern vorzuleben, dass man Dinge recyceln kann. 99 Prozent der Gerätschaften, die zu bb-net kommen, bekommen mindestens einen zweiten Lebenszyklus, sagt er. Digitalisierung und Nachhaltigkeit könne man viel stärker zusammen denken, diese Anregung nimmt Dorothee Bär mit. Und Anja Weisgerber will sich überlegen, wie man das Thema IT-Aufbereitung auch hier in der Gegend viel stärker ins Gespräch bringen kann.