So schnell wie möglich soll es für die Stadt Schweinfurt einen Integrationslotsen geben, wie ihn das Landratsamt für den Landkreis schon hat. Die Aufgabe: Koordination von Einsatz und Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer im Bereich Asyl und Integration. Der Hauptausschuss schloss sich einstimmig einem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion an.
Beschlossen wurde, dass die Stadt das diakonische Werk Schweinfurt mit den Aufgaben eines hauptamtlichen Integrationslotsen beauftragt, dessen Stelle vom Freistaat gefördert wird. Für die Stadt bleiben voraussichtlich zehn Prozent der auf gut 60 000 Euro geschätzten Kosten für eine Vollzeitstelle. 80 Prozent fördert Bayern, die restlichen 20 Prozent teilen sich Stadt und Diakonie. Den Zuschuss vom Freistaat, den die Stadt beantragt, gibt sie an die Diakonie weiter. Die Stadtverwaltung befürwortet die Vergabe der Stelle an die Diakonie, um keine Parallelstrukturen aufzubauen und sicherzustellen, dass die Stabsstelle „gerne daheim in Schweinfurt“ nicht noch zusätzlich diese Aufgabe mitmachen muss. Aus Sicht der Verwaltung übernimmt die Diakonie, die im März einen offiziellen Antrag für den Integrationslotsen eingereicht hatte, bereits durch ihren Ehrenamtskoordinator in der Flüchtlingshilfe einen Großteil des Aufgabenspektrums.
Keine Parallelstrukturen
Grundsätzlich ging Peter Hofmann – er stellte für die SPD-Fraktion den Antrag vor, der vor zwei Jahren in ähnlicher Form schon einmal gestellt und abgelehnt wurde – mit den Verwaltungs-Ausführungen d'accord. Er betonte die Bedeutung der Stelle: „Wir müssen darauf achten, dass Flüchtlinge Deutsch lernen, dass sie ausgebildet werden und dass sich keine Parallelstrukturen bilden. Wir brauchen ein gutes Miteinander und dürfen die Fehler, die vor Jahrzehnten bei der Integration der türkischen Mitbürger gemacht wurden, nicht noch einmal machen.“
Dass die Diakonie und nicht die Stadt die Stelle schafft, war für Hofmann in Ordnung, wenn auch nicht die Ideallösung. Wichtig war ihm aber, dass explizit eine Stelle neu zu schaffen ist und nicht eine bestehende umgewidmet wird. Die Diakonie plant, zwei Halbtagskräfte sich die Stelle teilen zu lassen. In dieser Causa gab es eine längere Diskussion zwischen Sozialreferent Jürgen Montag und Hofmann. Montag erklärte, schon wegen der Förderrichtlinien müsse es sich um eine neu geschaffene Stelle handeln. Hofmann (mit Unterstützung von CSU-Mann Klaus Rehberger) wollte erreichen, dass nicht auf der einen Seite der Integrationslotse eingestellt und auf der anderen Seite eine Stelle gestrichen wird, es also ein Null-Summen-Spiel wird. Letztlich einigte man sich darauf, den Passus „neu zu schaffende Stelle“ in den Beschlussvorschlag mit aufzunehmen.