„Wir haben uns schon mit der Digitalisierung von Geschäftsprozessen beschäftigt, als IT bei vielen noch EDV hieß“, so Bernhard Stürmer, der zusammen mit Gerhard Neubert vor 20 Jahren das Unternehmen "Apicon" aus der Taufe hob. Die Firma der beiden ehemaligen IBM-Mitarbeiter aus Schweinfurt entwickelt und vertreibt Add-Ons für SAP, den globalen Marktführer bei Unternehmenssoftware aus Walldorf.
SAP (Ursprünglich stand die Abkürzung für die Sammelbegriffe "Systeme, Anwendungen, Produkte", mittlerweile wird mit diesen drei Buchstaben der Name des Unternehmens verbunden) ist einer der weltweit führenden Anbieter von Software für die Steuerung von Geschäftsprozessen. Kleine Erklärung für Nicht-Branchen-Insider: Ein Add-On ist ein Programm, das bestehende Hardware oder Software erweitert und den Browser mit neuen Funktionen nachrüsten kann. Der Begriff hat seinen Ursprung im englischen Verb "to add" (hinzufügen).
Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass "Apicon" seinen Kunden bei unterschiedlichen Anwendungen hilft, ihre digitalisierten Arbeitsprozesse im Hinblick auf das Datenmanagement zu optimieren. Sinkende Kosten, weniger Aufwand für die Datenpflege, kürzere Laufzeiten bei steigender Qualität und Aktualität der SAP-Stammdaten sind das Ziel. Die Software sorgt für korrekte Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So werden Prozesse digitalisiert und Fehler und Verzögerungen bei der Herstellung von Produkten, wie zum Beispiel Fahrzeugteilen, Wasserfiltern, Milchprodukten und Kinderkleidung verhindert.
Langjährige Partnerschaften mit großen Betrieben
Begonnen wurde bei "Apicon" 2001 mit der Realisierung von Schnittstellen zwischen SAP und Spezialanwendungen, zum Beispiel für die Konfiguration von Angeboten im Maschinen- und Anlagenbau oder für das Qualitätsmanagement.
Mit den Herstellern dieser Softwarelösungen bestehen langjährige, erfolgreiche Partnerschaften, teilt das Unternehmen zum 20. Geburtstag mit. Das eröffne "Apicon" den Zugang zu Global Playern wie Bosch, Schaeffler oder Continental. Im Laufe der Jahre sei so ein Baukastensystem von Softwarelösungen ergänzend zu SAP entstanden. Der "Apicon Data Master", eine Lösung zur Optimierung der Stammdatenpflege im SAP, werde erfolgreich selbst vermarktet.
Heute hat das Unternehmen mit Sitz in der Schweinfurter Carl-Benz-Straße mit über 160 Bestandskunden einen Supportvertrag. Aktuell arbeitet ein 25-köpfiges Team an der Weiterentwicklung der Apicon-Lösungen und deren Einführung bei Kunden. "Trotz Pandemie konnte Apicon seinen Umsatz im letzten Jahr um 20 Prozent steigern. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist der modulare Aufbau unserer Software", sagt Gerhard Neubert, einer der beiden Firmengründer und Geschäftsführer. "Neue Funktionen können mit kleinen Budgets in bestehende Lösungen eingefügt werden. Dies schafft gerade in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld die erforderliche Flexibilität und sorgt für kurze Projektlaufzeiten. Unsere Kunden honorieren das."