Für die Schwebheimer gab es am Tag des offenen Denkmals gleich mehrere Premieren zu feiern. Schlossherr Marcel Neubert lud zu einem Rundgang durch den Schlosshof und in die (zum Teil) geöffneten historischen Gemäuer ein. Die Gäste konnten sich selbst ein Bild von den gestarteten und zum Teil schon weit fortgeschrittenen Arbeiten an dem historischen Schloss, dem Sitz derer von Bibra, machen.
Das Millionen-Projekt wird in Schritten saniert, die historische Bausubstanz erhalten und von ausgewiesenen Fachleuten in mühevoller Arbeit restauriert und ergänzt. Marcel Neubert arbeitet eng mit dem Denkmalschutz zusammen und freut sich über die gute Unterstützung von Förderstellen, auch von seiner Heimatgemeinde Schwebheim. Bis alles "fix und fertig" ist, werden noch Jahre vergehen. Der "Brückenschoppen für Wanderer und Radtouristen" ist nur eine der künftigen Ideen für das alte Schloss. Geschichte sollen die Gäste schon jetzt und auch später erleben, fühlen und genießen können. Für viele Arten von Veranstaltungen werden Gebäudeteile nutzbar gemacht.
Türen des Hotels geöffnet
Zum ersten Mal öffnete Mario Söllner die Türen des neuen Hotels am Schloss, genauer gesagt an der Nordseite des Komplexes. Die Architektur passt sich der historischen Umgebung an, die Herberge wirkt als harmonischer Teil des Ensembles. Einen Wellnessbereich wird man im Hotel finden, auch einen Raum für Speis, Trank und kleine Veranstaltungen. Mario Söllner und Marcel Neubert wollen miteinander etwas für "ihr Schwebheim" erschaffen, das auch als Anlaufstation für Touristen dienen kann, und die spannende Geschichte der Familie von Bibra erzählt.
Das Arbeitszimmer von Ernst von Bibra ist jetzt in die ortsgeschichtliche Sammlung des Kräuterdorfes umgezogen. Britta Ritter, die Vorsitzende des Vereins OGAK, freute sich über die Exponate, die sie leihweise aus dem Schloss erhalten hatte. Ernst von Bibra, den Günther Birkle in seiner kurzen Einführung in die Biografie des adligen Wissenschaftlers als "Humboldt aus Franken" bezeichnete, war ein belesener Mann, ein Autor interessanter Bücher und ein Forscher, der Krankheiten bekämpfen und soweit möglich – ausrotten wollte. In den Schlossscheunen stehen neben seinem Schreibtisch auch seine Reisekoffer, die ihn in Südamerika begleiteten und Reagenzgläser, die als Symbol für den Forscher Ernst von Bibra gelten.
Am Tag des offenen Denkmals öffneten sieben Gebäude im Landkreis Schweinfurt ihre Türen. Sie alle besitzen für die Menschen oft einen persönlichen Bezug, sind natürlich wegen ihrer historischen Bauweise von großer Bedeutung. Außer dem Schloss in Schwebheim hatten unter anderem die Gaden in Gochsheim, der Wasserturm in Schweinfurt und die Pfarrkirche von Weipoltshausen ihre Pforten geöffnet.