Der Schwebheimer Haushaltsplan für das Jahr 2022 belegt, welch großen Einfluss das Steueraufkommen hier besitzt. Fast 30 Prozent der Einnahmen kommen durch die Einkommensteuerbeteiligung in den Gemeindesäckel, der Anteil der Gewerbesteuer unterschreitet nur knapp die 20-Prozent-Grenze.
Thomas Dellermann stellte dem Ratsgremium das umfassende Zahlenwerk vor, es wurde in den Gremien zuvor bereits diskutiert. Der Haushalt umfasst ein Gesamtvolumen von etwas mehr als 18.250.000 Euro, davon entfallen 9,5 Millionen auf den Verwaltungs- und 8,75 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Beide Werte liegen über den Zahlen von 2021.
Eine gute Nachricht hatte Thomas Dellermann für die Bürger parat: die Hebesätze bleiben gleich, die Gemeinde steht zudem bei der geplanten Reform der Grundsteuer im Rahmen ihrer Möglichkeiten beratend zur Verfügung. Auch die Kanalgebühren hatte der Schwebheimer Gemeinderat zuletzt unverändert auf 2,50 Euro für den Kubikmeter festgelegt.
Die guten Steuereinnahmen prägen den Verwaltungshaushalt auf der Plusseite. Dellermann führte zudem die erwarteten Kanalnutzungsgebühren und die Schlüsselzuweisungen an. Über 7 Millionen Euro entnimmt der Vermögenshaushalt aus den Rücklagen, 185.000 Euro fließen aus dem Verwaltungshaushalt. Für den Ausgleich der Kanalgebühren nutzt Schwebheim 155.000 Euro aus der Sonderrücklage. Schwebheims Schulden – umgerechnet auf die Einwohner – lagen Ende 2021 bei 18,57 Euro und sollen bis Ende 2022 auf 16,19 Euro sinken.
Eine weitere Million für den Feuerwehrhausbau
Große Positionen im gemeindlichen Haushalt sind die Personalkosten, sie liegen knapp über zwei Millionen Euro und die Kreisumlage: sie liegt leicht unter der Zwei-Millionen-Grenze. Im Haushalt 2022 steht eine weitere Million für den Neubau des Feuerwehrhauses im Industriegebiet. Die gleiche Summe war schon im letzten Jahr hinterlegt, ab 2023 – wenn der Bau umgesetzt wird – werden höhere Beträge erwartet. Auf rund sechs Millionen Euro Baukosten wird der Neubau derzeit taxiert, da sind Effekte wie die Kostenexplosion im Baugewerbe und die Schwierigkeiten wegen der Pandemiefolgen und die Einschränkungen durch den Ukrainekrieg noch nicht "eingepreist".
Zum Ende des Jahres 2021 verfügte Schwebheim über Rücklagen von mehr als acht Millionen Euro. Falls die Haushaltszahlen Bestand haben, werden Ende dieses Jahres dort knapp sechs Millionen in den Büchern stehen.
Thomas Dellermann schilderte das "Dilemma" bei Einrichtungen wie Schwimmbad oder Bibliothek. Aus Sicht der gemeindlichen Zahlen müsste man dort (und in anderen Einrichtungen) die Gebühren zur Kostendeckung anheben, aus sozialpolitischer Sicht sollten die Eintrittspreis für Jedermann leistbar bleiben.
Ratsmitglied Mario Söllner mahnte zum Sparen und verwies – wie zuvor Geschäftsleiter Thomas Dellermann – auf die große Abhängig vom Steueranteil. Dellermann hatte in einer Grafik alle Gemeinden des Kreises aufgeführt und die besondere Stellung des Kräuterdorfes deutlich gemacht.
Der Haushaltsplan, die Haushaltssatzung und die vorgelegte Finanzplanung erhielten alle Stimmen der Ratsmitglieder.