
Trotz Urlaubszeit tagte das sechsköpfige Gremium der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schwanfeld unter dem neuen Vorsitz von Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch in Vollbesetzung. Auf der Tagesordnung standen die Finanzen der VG inklusive Bekanntgabe des Rechnungsergebnisses 2019, Haushaltssatzung 2020, Finanzplan und Pauschalen für ehrenamtliche Tätigkeiten in der VG, dazu zukunftsweisende Entscheidungen für den Internetauftritt und einige Formalien, die die überörtliche Rechnungsprüfungsstelle für die Jahre 2011 bis 2018 moniert hatte.
Wie Kämmerin Marliese Hofmann dem Gremium vorrechnete, beläuft sich der Gesamthaushalt 2020 auf knapp 900 000 Euro, 789 000 Euro entfallen auf den Verwaltungs-, 110 000 Euro auf den Vermögenshaushalt; Schulden gibt es nicht, Kreditaufnahmen sind nicht geplant.
Die Pro-Einwohner-Umlage ist mit 208,80 Euro nur unwesentlich niedriger als im Vorjahr (209,38 Euro). Das veranlasste Wipfelds Gemeinderätin Gabriele Brach, auf die hohe Entwicklung hinzuweisen und für eine sparsame Finanzwirtschaft zu plädieren. Wie Vorsitzender Blesch erläuterte, liegt die VG mit ihrer Umlage im landkreisweiten Vergleich tatsächlich in der Spitzengruppe, Grund dafür sind hier vor allem die hohen Personalkosten in Höhe von 551 000 Euro. Dafür, so Blesch, werde in der VG aber auch gute Verwaltungsarbeit für beide Gemeinden geleistet, man müsse dennoch "wachsam" bleiben.
30 Euro Sitzungsgeld
Einstimmig votierte das Gremium dann für die Finanzplanungen und die Haushaltssatzung, sowie die Entschädigungssatzung für ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb der VG. So gibt es 30 Euro Sitzungsgeld für die Gremiumsmitglieder, eine Monatspauschale von 400 Euro für den Vorsitzenden und 200 Euro für die Stellvertreterin, Schwanfelds Bürgermeisterin Lisa Krein.
Beide Bürgermeister fungieren im Rahmen ihrer Besoldung als Standesbeamte und so wurde eine Entschädigung in Höhe von 25 Euro pro Eheschließung für aktuell einen ehrenamtlichen Standesbeamten aus Wipfeld festgelegt. Beide VG-Gemeinden haben bereits für eine Anbindung der Rathäuser ans Glasfasernetz votiert, nun gab auch die Gemeinschaftsversammlung grünes Licht für einen Antrag auf Förderung nach der Glasfaser/WLAN-Richtlinie, das notwendige Prozedere begleitet die Würzburger Firma Dr. Först Consult, die bereits die beiden anderen Verfahren betreut.
Homepage: Formulare leichter zugänglich machen
Bis dato existiert keine eigene Homepage für die Verwaltungsgemeinschaft – das soll sich ändern wie die Diskussion im Gremium zeigte, schließlich kann sich die VG dann besser darstellen, kann so Ansprechpartner, Bürgerservice und Formulare leichter zugänglich machen. Thomas Lintl warb aus Kostengründen für eine übersichtliche Seite mit den wichtigsten Formalien und möglichst wenig Überschneidungen mit den Homepages der beiden Gemeinden. Die grundsätzliche Durchführung war schnell beschlossene Sache, nun werden Angebote eingeholt, um die Homepage auf den Weg zu bringen. Abschließend gab Kämmerin Marliese Hofmann die Stellungnahme der überörtlichen Rechnungsprüfungsstelle für die Jahre 2011 bis 2018 bekannt, die einige Textziffern moniert hatte - keine groben Missstände, wie Blesch ausführte, sondern Ungenauigkeiten, die formal nachgebessert werden mussten, dazu einige Vorgaben, die nun in die gerade in Ausarbeitung befindliche neue Geschäftsordnung eingearbeitet werden.