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SCHWEINFURT
Schwammspinner hat sich in den Eichenwäldern vermehrt
Förster Bernd Müller zählt die Eigelege des Schwammspinners. Mit dieser Erhebung wird die Gefahr drohender Fraßschäden im Frühjahr prognostiziert.
Foto: Stephan Thierfelder | Förster Bernd Müller zählt die Eigelege des Schwammspinners. Mit dieser Erhebung wird die Gefahr drohender Fraßschäden im Frühjahr prognostiziert.
Bearbeitet von Peter Kallenbach
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:36 Uhr

Sind die Eichenwälder in den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge lokal in Gefahr? Diese Frage stellen sich Waldbesitzer und Förster gleichermaßen, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein unscheinbares Insekt, der Schwammspinner, scheint sich kräftig zu vermehren. Die bevorzugte Nahrung des Schwammspinners sind junge Eichenblätter. Bei massenhaftem Auftreten kann der Fraß zu einer Bedrohung für Eichenwälder werden.

Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt haben daher in den vergangenen Monaten über 3000 Hektar Eichenwälder intensiv kontrolliert und dabei gezählt, in welcher Dichte Eigelege des Schwammspinners an den Eichen zu finden sind. Die Untersuchungsergebnisse werden derzeit an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ausgewertet. Sobald die Ergebnisse vorliegen, informiert die Forstverwaltung die betroffenen Waldbesitzer.

Bis zu 800 Eier pro Gelege

Der Schwammspinner ist eine wärmeliebende Schmetterlingsart. Die Weibchen des Nachtfalters haben im vergangenen Sommer ihre Eier auf der Rinde von Eichen abgelegt und mit einem schwammartigen Haarpolster bedeckt. 300 bis 800 Eier finden sich in solch einem Eigelege, von dem sich auch der Name des Schmetterlings ableitet. Die geschlüpften Raupen wandern im Frühjahr in die Kronen der Eichen und fressen die jungen Blätter.

Frühwarnsystem eingerichtet

Etwa einen Quadratmeter Blätter braucht eine Raupe als Nahrung, bis sie ihre volle Größe erreicht hat. Seit vielen Jahren beobachtet Dr. Gabriele Lobinger die Entwicklung des Schwammspinners. Die Expertin der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising hat zu diesem Zweck ein „Frühwarnsystem“ in Mainfranken etabliert. Mithilfe von Sexualduftstoffen werden die männlichen Falter angelockt und in speziellen Fallen gefangen. Wird eine bestimmte Anzahl an Faltern überschritten, wie im vergangenen Jahr geschehen, führen die Förster vor Ort eine Stichprobenerhebung durch.

An über 2500 Bäumen haben die Revierförster des AELF Schweinfurt die Eigelege des Schwammspinners gesucht und gezählt. „Da muss ich sehr sorgfältig hinschauen“, erklärt Förster Bernd Müller. „Die Eier sind oft versteckt in Rindenritzen abgelegt, häufig auch nahe am Boden im Bereich der Wurzelanläufe“.

Forstdirektor Stephan Thierfelder, Leiter des Bereichs Forsten am AELF Schweinfurt, erläutert die nächsten Schritte: „Sobald uns Auswertungsergebnisse vorliegen, werden wir auf die Waldbesitzer zugehen und sie über die aktuelle Situation sowie das weitere Vorgehen informieren.“

 
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