Nach einer pandemiebedingten Pause durfte die "FitnessLounge" Gerolzhofen in diesem Jahr die SchülerInnen der 9. und 10. Klassen der Realschule unter der organisatorischen Leitung von Sportlehrer Guido Plener bei sich zum alternativen Sportunterricht begrüßen.
Bevor es ins praktische Training ging, erhielten sie unter fachmännischer Einweisung der Trainer Marcel Buchinger und Marcel Zidek eine Einführung in das Erstellen eines Trainingsplans und die dazu gehörigen Geräte. Gleichzeitig wurden die betreffenden Muskelgruppen erläutert und die Technik erklärt und trainiert. Höhepunkt war aber eine Neuheit der FitnessLounge Geo, der sogenannte Skillcourt.
Heutzutage stellen wir immer mehr fest, dass "Lockdown und Homeschooling" ihren Tribut fordern. Eingeschränkte oder fehlende Beweglichkeit sind nur ein Teil der gesamten Auswirkungen. Gerade Kinder verlernen das korrekte Geradeauslaufen, das Rückwärtslaufen wird zur Herausforderung und viele geraten ins Stolpern, nicht nur durch den ständigen Blick auf das Smartphone. Woran liegt das?
Es liegt daran, dass gerade in der Jugend Geist und Körper immer weniger gefordert werden. Wissenschaftler nennen dies "digitale Demenz". So braucht man sich z.B. keine Telefonnummern mehr zu merken, alles ist abgespeichert und damit scheinbar einfacher. Viele Alltagstätigkeiten werden über Computer und Smartphones gesteuert, der junge Mensch wird immer weniger körperlich und vor allem geistig gefordert. Damit wird er immer bequemer und macht sich von den digitalen Rahmenbedingungen abhängig.
Gerade unsere Jüngsten sind am meisten davon betroffen. 10-15% aller Schulkinder haben aufgrund eines schlecht funktionierenden Arbeitsgedächtnisses (Unkonzentriertheit) Probleme im Fach Mathematik, 15-20% davon sind unsicher mit ihrem Lese-, Sprach- und Schreibvermögen. Die Ursache dafür liegt sehr häufig im ständigen Arbeiten mit virtuellen Medien und der automatischen Rechtschreibkorrektur.
Alle Infos werden über die Augen oder Ohren aufgenommen, im Gehirn verarbeitet, ersatzweise mit Computer oder Smartphone, und die daraus resultierenden Befehle werden durch die Muskulatur ausgeführt.
Wenn man neben Kraft und Beweglichkeit auch gezielt sein Gehirn trainiert und Spaß dabei hat, wird man mit neuen Verbindungswegen zwischen den Gehirnzellen belohnt.
Dieses kognitive Training hilft Kindern "auf spielende Weise" leichter und schneller zu lernen, sich länger zu konzentrieren, ADS und ADHS entgegenzuwirken, leichter Sprachen zu lernen, die Problemlösungsfähigkeit zu steigern, kreativ zu denken, aufmerksamer zu sein und infolgedessen bessere Noten zu schreiben. Die Schülerinnen und Schüler der Realschule jedenfalls gingen durch dieses Training motivierter in ihren gewohnten Sportunterricht.
Von: Guido Plener (Pressebeauftragter, Ludwig-Derleth-Realschule Gerolzhofen)