Mit Spannung wurde die Wertholzsubmission erwartet. Akurat in Reih und Glied waren die mächtigen, teils meterdicken Stämme am Wertholzplatz in Sailershausen aufgebahrt. Schonungen stellte mit 168 Festmetern das größte Angebot. Alleine zehn Prozent des Wertholzangebots komme aus den Wäldern der Großgemeinde, schreibt Bürgermeister Stefan Rottmann in einer Pressemitteilung.
Aus allen Herren Länder kommen die Interessenten, hüpfen von Stamm zu Stamm um den Wert der Stämme zu bestimmen. Wie bei einer Auktion wird auch hier der Rohstoff „Holz“ gegen Höchstgebot verkauft. Dabei kommt es darauf an, dass die Stämme möglichst wenig Makel haben: Verwachsungen, Maserungen, Knörze, Verfärbungen, das alles führt zu Wertminderungen. Doch das Team des Schonunger Forstbetriebs weiß, worauf Sägewerke, Furnierwerke und Fassmacher Wert legen und trifft eine Vorauswahl. Im Endprodukt wird das Schonunger Holz irgendwann zu einem Möbelstück, Musikinstrument, Holzspielzeug, Weinfass oder sogar Unterwäsche verarbeitet.
Während durch Käferbefall und extreme Klimabedingungen die Brennholzpreise in den Keller gehen, sei das Wertholz gefragt wie nie, freut sich Rottmann. Alleine in diesem Jahr darf sich Schonungen über einen Ertrag von 85 000 Euro freuen. Nach wie vor stößt die Eiche auf sehr großes Interesse bei den Käufern, aber auch Bergahorn, Feldahorn, Wildkirsche, Hainbuche und Rotbuche werden nachgefragt.
Alleine die Eichenstämme erzielen einen durchschnittlichen Erlös von 580 Euro pro Festmeter. Der teuerste Stamm mit 1222 Euro pro Festmeter geht an einen Möbelbauer in die Schweiz. Traditionell beteiligt sich Schonungen auch noch an der Buntlaubholzsubmission im März mit 30-40 Festmetern am Lagerplatz in Grettstadt. Die ungefähr 200 Festmeter, welche jährlich über die Meistgebotstermine verkauft werden, entsprechen etwa drei Prozent des jährlichen Holzeinschlags. Die Einnahmen aus diesem Verkauf sind etwa 25 Prozent der Gesamteinnahmen aus dem Holzverkauf.
Mit 1200 Hektar Wald gehört die Großgemeinde zu den größten Waldbesitzern der Region, erklärt Bürgermeister Rottmann. Zu etwa 90 Prozent bestehen die gemeindlichen Wälder aus Laubholzbeständen. Schonungen setze bei der Waldbewirtschaftung auf die Nachhaltigkeit. Das ausgearbeitete Forstoperat habe einen jährlichen Zuwachs von 7900 Festmetern im Gemeindewald pro Jahr ermittelt: Die politische Zielvorgabe liege bei 6300 Festmetern, die dem Forst jährlich entnommen werden. "Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird", erklärt Rottmann.
"Der Waldvorrat steigt kontinuierlich und damit auch die Werthaltigkeit der Forstabteilungen. So lag der Waldbestand 1986 noch bei 149 Festmeter/Hektar, 2010 lag er bereits bei 231 Festmeter/Hektar und soll bis zum Jahr 2030 auf 250 Festmeter/Hektar ansteigen. Mit 19 Hektar kann die Gemeinde zudem auf einen hohen Anteil an Ökoflächen verweisen."