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Hausen
Schonungen will Kitas erhalten und die Gebäude von der Kirche erwerben
Über die Zukunft der Kindergärten in der Großgemeinde Schonungen diskutierten Vertreter der Kirche und der politischen Gemeinde mit der Leitung und dem Trägerverein der Kita Hausen. Auf dem Podium (von links): Robert Hergesell (Trägerverein), Pfarrer Kai Söder, Moderator Georg Brückner, Bürgermeister Stefan Rottmann und Claudia Hegmann, Leiterin der KiTa Hausen.
Foto: Hans-Peter Hepp | Über die Zukunft der Kindergärten in der Großgemeinde Schonungen diskutierten Vertreter der Kirche und der politischen Gemeinde mit der Leitung und dem Trägerverein der Kita Hausen.
Hans-Peter Hepp
 |  aktualisiert: 18.03.2023 03:51 Uhr

Die katholische Kirche möchte sich in Unterfranken von den Kindergärten-Bauten trennen. Das teilte das Bistum 2021 in einem Brief mit. In Schonungen sollen möglichst alle Standorte der Kindergärten erhalten bleiben. Darin sind sich Vertreter der politischen Gemeinde, der katholischen Kirche und der Trägervereine einig. Georg Brückner hatte für die CSU zu einer Informationsveranstaltung in den Ortsteil Hausen geladen, um die vielen Aspekte rund um die Zukunft der Kitas zu erörtern.

Die Diözese möchte die Trägerschaft für die Häuser an die politischen Gemeinden übergeben. Der Betrieb, das wünschen sich auch die Caritas und die örtlichen Trägervereine, soll aber bei den aktuellen und bewährten Trägern verbleiben. Pfarrer Kai Söder (Üchtelhausen) erläuterte die Situation in Unterfranken und zitierte aus dem Schreiben an alle Kindergärten. Ziel sei es, die Bauwerke mit all ihren Mängeln abzugeben und damit notwendige Sanierungen voranzutreiben.

In einigen Kindergärten pfeift es durch die Fenster, in anderen ist die Heizung renovierungsbedürftig. Das trifft auch für Kitas im Gemeindegebiet von Schonungen zu. Bürgermeister Stefan Rottmann bestätigte, dass man Gutachter beauftragt habe, die Gebäude unter die Lupe nehmen. Von diesen Summen aus der Expertise will die Gemeinde der Kirche ein Angebot für die Häuser zu unterbreiten. Außerdem sei das Rathaus bereit, den ortsüblichen Bodenpreis für die Grundstücke zu zahlen.

Komplizierte Besitzverhältnisse

Die Situation ist allerdings in beinahe jedem Dorf unterschiedlich. Die Eigentumsverhältnisse für die Gebäude sowie für Grund und Boden sind rechtlich oft verzwickt und müssen bei der Abwicklung berücksichtigt werden. Der Kauf, so Kai Söder, ist eines der beiden "üblichen Modelle": Alternativ wird auch Erbbaurecht als Lösungsweg angesehen. Söder sprach sich für den Verkauf/Kauf aus, im Bistum Bamberg setzt man eher auf das Erbbaurecht.

Über die Zukunft der Kindergärten in der Großgemeinde Schonungen diskutierten Vertreter der Kirche und der politischen Gemeinde mit der Leitung und dem Trägerverein der Kita Hausen. Pfarrer Kai Söder skizzierte die Stellung des Bistums, Organisator Georg Brückner (rechts) führte durch die Veranstaltung.
Foto: Hans-Peter Hepp | Über die Zukunft der Kindergärten in der Großgemeinde Schonungen diskutierten Vertreter der Kirche und der politischen Gemeinde mit der Leitung und dem Trägerverein der Kita Hausen.

Die Arbeit der Caritas und des Kindergartenpersonals lobten alle Podiumsteilnehmer. Stefan Rottmann führte die gute Arbeit während der Pandemie als Beispiel der vorbildlichen Unterstützung der Eltern an. Die Bürokratie, das bestätigten Claudia Hegmann, Leiterin der Kita Hausen, und Robert Hergesell vom Trägerverein, ufert immer mehr aus. Als möglichen Lösungsweg verwies Pfarrer Söder auf die Gründung gemeinnütziger GmbH, die das Management (mehrerer Häuser) übernehmen könnten.

Alle Standorte erhalten

Auf Nachfragen aus dem Kreis der Gäste bekräftigten alle Podiumsteilnehmer die Absicht, alle Kindergärten auf Gemeindegebiet zu erhalten. Im Monat Mai, so Rottmann, werden die Gutachten vorliegen und im Gemeinderat diskutiert. Über den Betreiber der dann gemeindlichen Gebäude entscheidet letztendlich das Ratsgremium, informierte Stefan Rottmann.

Georg Brückner verwies in seinem Schlusswort auf die Bedeutung der Kindergärten über deren grundlegende Aufgaben hinaus. Er nannte die Kitas Treffpunkte für Eltern und Großeltern und betonte, dass über die Kitas neu hinzugezogene Familien bestens integriert werden können.

Individuelle Lösungswege

Die Situation ist im gesamten Bistum Würzburg gleich. Die teilweise baufälligen Gebäude können von der Diözese nicht mehr unterhalten, schon seit vielen Monaten fließen keine Zuschüsse mehr, der Baustopp des Bistums verhindert zudem mögliche und notwendige Neubauten. In allen Dörfern sind die Politiker, die Vertreter der katholischen Kirche, die ehrenamtlichen Vorstände der Trägervereine und der Caritas – die die meisten der katholischen Kindergärten betreibt – gefragt. Sie müssen für jeden Landkindergarten eine individuelle Lösung finden. Auch zentrale (große) KiTas könnten den Kommunen helfen, ihre Aufgabe zu erfüllen, Betreuungsplätze anzubieten.

 
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