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Schonungen
Schonungen: Spannende Reise in die Zeit der Wikinger
Wikinger-Spektakel. Als Männer noch echte Kerle waren und edle Fräuleins noch von solchen beschützt werden wollten. Warum die Welt des Mittelalters so viel Spaß macht.
'Vier Hände am Sack' und dann ab mit dem Ding. Einer der Wettbewerbe, denen sich die Teilnehmer der 'Games of Schonungen' stellen mussten. 
Foto: Martina Müller | "Vier Hände am Sack" und dann ab mit dem Ding. Einer der Wettbewerbe, denen sich die Teilnehmer der "Games of Schonungen" stellen mussten. 
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:01 Uhr

Wikinger sind hart im nehmen. Und von gelegentlicher Wasserspende vom regengrauen Himmel ließen sich Fans und Freunde des 2. Wikinger-Spektakels im Schonunger Alban-Park am Samstag nicht abhalten. Zu verlockend waren doch die Angebote im Rahmen dieser Zeitreise in die Welt des Mittelalters. So lustig, wie es am Samstagnachmittag zum Beispiel bei den "Games of Schonungen" zuging, war das Leben der echten Wikinger wahrscheinlich nicht.      

Spaß und sportliche Herausforderung

Die Spiele, eine gelungene Mischung aus sportlicher Herausforderung und Kindergeburtstag, brachten nicht nur den sechs Mann-und Frauschaften jede Menge Spaß. Auch Publikum hatte sich reichlich eingefunden, um bei Sackhüpfen, Strohsack-Weitwurf oder dem Wettlauf mit menschlichen Schubkarren anzufeuern und mitzufiebern.  

Waffenkunde und Schaukämpfe. Neben Spaß und Unterhaltung konnten die Gäste auch einiges über die Zeit der Wikinger erfahren.
Foto: Martina Müller | Waffenkunde und Schaukämpfe. Neben Spaß und Unterhaltung konnten die Gäste auch einiges über die Zeit der Wikinger erfahren.

Teams mit originellen Namen wie "Die närrischen Normannen" oder "Schuld war nur der MET" , stellten sich mit Schlachtruf und Gewand dem Publikum vor. Für Schlachtrufe wie "Bartööööööööööl" von der Mannschaft "Die Bärtigen" oder "Planlos, Planlos, Planlos" der beiden jungen Damen von "Schuld war nur der Met" gab es am Ende noch Extra-Goldtaler vom Publikum. Und um genau die ging es, wenn man sich zum Beispiel mit drei Holzscheiten ausgerüstet, daraus und darauf einen Weg über die Wiese bahnen musste. Drei Schoko-Goldtaler für den Sieg und immer schön sammeln bis zur Stunde der Abrechnung.   

Fotoserie

Das es dabei viel zu lachen gab, dafür sorgte vor allem Moderator Gerald Günther. Für den Sackweitwurf zum Beispiel, der dadurch erschwert wurde, dass er jeweils von zwei Personen gleichzeitig ausgeführt werden musste, hieß es nicht etwa "Achtung! Fertig! Los!", sondern "Vier Hände am Sack". Ein Wahlspruch, der gute Chancen hat, in Schonungen zum "geflügelten Wort" zu werden, wie er anmerkte. Zwar keine Flügel, aber viel Gleichgewichtssinn waren vonnöten, als es darum ging, sich gegenseitig mit dem Seil von einem Dreikant-Scheit zu ziehen oder sich mittels beinahe schon artistischer Verrenkungen einen Staffelstab zu entwinden.

Faszinierendes altes Handwerk. Mac Menzies zeigt das Kerzengießen.
Foto: Martina Müller | Faszinierendes altes Handwerk. Mac Menzies zeigt das Kerzengießen.

Am Ende war es das Team "Skål", das die meisten Goldmünzen im Töpfchen hatte. Der Mannschaftsname von Nico und Simon, ein Ausruf aus dem Schwedischen, der für das Wohlbefinden, insbesondere beim gemeinsamen Alkoholgenuss steht, aber auch als Ausdruck der Wertschätzung zu werten ist, erwies sich als Glücksgriff, passt er doch hervorragend in die Welt der Wikinger. Regina und Theresa von "Schuld war nur der MET" holten sich vor den Bärtigen Marco und Alex den zweiten . Platz. Ein harter Fight, denn nach Punktgleichheit kam es zum Stechen in Form eines Massen-Tauziehens, dass die Damen "ruckartig" für sich entschieden. Sie hatten es einfach besser verstanden, "starke Freunde" zu finden", die ihnen beim Ziehen halfen. Darüber hinaus hinterlassen die Spiele auch bleibenden Eindruck im Hier und Jetzt, wird der Erlös doch der Gemeinde Schonungen zur Verfügung gestellt, die das Geld für den guten Zweck spendet.

Schade, dass es keine Duftbilder gibt. Die Fladenbrote wären diese Erfindung wert.
Foto: Martina Müller | Schade, dass es keine Duftbilder gibt. Die Fladenbrote wären diese Erfindung wert.

Doch das Wikinger-Spektakel war natürlich sehr viel mehr als nur diese Games. Spektakuläre Schaukämpfe, freifliegende Falken, blödelnde Barden, galante Gaukler, historisches Handwerk, gepflegter Gaumenschmaus  waren nur einige der zusätzlichen Angebote.  Das "Duo Obscurum", eine Art mittelalterliche Stand-Up-Comedians, zog über den Platz und machte viel mehr als nur Musik. Für ein improvisiertes Theaterstück wurden zahlreiche Recken aus dem Publikum rekrutiert, die sich nicht nur spontan in der Rolle von Prinz oder Prinzessin fanden, sondern zum Beispiel auch als Eichenbaum, an eben diesen pinkelnden Pudel oder lebender Bühnenvorhang glänzen durften. 

Edelmänner und ein Edelfräulein unter sich. Zahlreiche Besucher hatten sich dem Anlass entsprechend gewandet.
Foto: Martina Müller | Edelmänner und ein Edelfräulein unter sich. Zahlreiche Besucher hatten sich dem Anlass entsprechend gewandet.

Auch der pädagogische Anspruch kam nicht zu kurz. So erfuhren die Gäste zum Beispiel bei einem kleinen Exkurs durch die Wikinger-Waffenkunde, dass die gar keine Hörner an den Helmen hatten. Richard Wagner ließ im "Ring des Nibelungen" seine  Helden mit Hörnerhelmen auftreten, um sie kriegerischer wirken zu lassen und legte damit den Grundstock für einen der großen Irrtümer der Geschichte. Fakt ist, dass Forscher noch nie einen Wikinger-Helm mit Hörnern gefunden haben. Aber manche Irrtümer sind eben unausrottbar. So trägt selbst der beliebte Zeichentrick-Wickie die putzigen aber falschen Stummelhörnchen am Helm.  

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Historischen Handwerkern wie zum Beispiel dem Schmied bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen, waren zusätzliche Angebote. So mancher Gast zog am Abend von dannen und hatte sich nach dem Motto "Die Axt im Haus erspart den Zimmermann" mit diesem Handwerksgerät eingedeckt –auch wenn es oft nur aus Holz war und künftig in Kinderzimmern zum Einsatz kommt. 

So sehen Sieger aus: Die Wettkämpfer präsentieren sich hier mit Landrat und Bürgermeister in Siegerpose. Im Bild von links 'Team Fürst' (Nico und Lars), 'Die närrischen Normannen' (Ulrich und Hanna), die Sieger 'Skål' (Simon und Nico), Landrat Florian Töpper, 'Schuld war nur der Met' (Regina und Theresa),  Bürgermeister Stefan Rottmann, 'Die Bärtigen' (Marco und Alex), 'Luceo non uro' (Patrick und Maximilian)
Foto: Martina Müller | So sehen Sieger aus: Die Wettkämpfer präsentieren sich hier mit Landrat und Bürgermeister in Siegerpose. Im Bild von links "Team Fürst" (Nico und Lars), "Die närrischen Normannen" (Ulrich und Hanna), die Sieger ...
 
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  • P. K.
    Wikinger in Schonungen sind so real wie Römer in Höfn.
    Wer echt was über die Herkunft seiner Heimat erfahren will solte mal die Museen in Schwanfeld und Segnitz besuchen.
    Diese Wikinger-und Mittelalterevents, würg, kotz, spei.
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