Mit 45,3 Millionen Euro Umfang präsentierte Kämmerin Melanie Hammer dem Schonunger Gemeinderat einen Rekordhaushalt. Im Verwaltungshaushalt summieren sie die Ein- und Ausgaben 2024 auf 19,2 Millionen, im Vermögenshaushalt auf rund 26 Millionen Euro. Schonungen löst seine Rücklagen weitgehend auf. Fast vollständig, so Melanie Hammer, entnimmt Schonungen Mittel aus der Rücklage – 2024 sind das rund 9,5 Millionen Euro.
Der Schuldenstand zum Jahreswechsel 2024 / 2025 beträgt voraussichtlich 6,7 Millionen Euro, auf die Einwohner berechnet, ergibt sich eine Verschuldung von 873 Euro. Im Finanzplan für die nächsten Jahre steht ein weiterer Anstieg der Schulden. Auf 3,33 Millionen Euro wird die Summe für die Kreditaufnahme für 2024 festgesetzt. Die Steuer- und Hebesätze bleiben unverändert hoch. Sie liegen bei 510 für die Grundsteuer A, bei 540 für die Grundsteuer B und bei 380 für die Gewerbesteuer.
Das größte Projekt bleibt die neue Grundschule in Schonungen; fast acht Millionen Euro stehen dafür in den Büchern. Melanie Hammer zählte wichtige Positionen des Zahlenwerks einzeln auf. So stiegen die Personalkosten der Großgemeinde, und Schonungen muss mehr Geld für die Kreisumlage entrichten. Die Kämmerin folgerte aus den Haushaltszahlen, dass man in Schonungen auch künftig sparen, alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand stellen müsse.
Weiteres Vorgehen bei den Kindergärten in den Ortsteilen
Ein großes Fragezeichen steht hinter dem weiteren Vorgehen bei den Kindergärten in den Ortsteilen. Die Ratsmitglieder wollen alle KiTas erhalten; nach dem Rückzug der Kirche wird die Gemeinde die Bestandsgebäude kaufen oder sogar neue Häuser bauen müssen.
Bürgermeister Stefan Rottmann verwies darauf, dass die vorgelegten Zahlen beinahe Kleinstadt-Niveau besitzen. Er erinnerte, wie Schonungen die Krisen der vergangenen Jahre meistern konnte, nannte die Altlasten-Problematik, Kanalsanierungen und Corona. Geholfen hatte dabei auch die Stabilisierungshilfe: über elf Millionen Euro flossen in den Gemeindesäckel. Schonungen muss auch künftige Großprojekte schultern, dazu zählt der Umzug des Bauhofs und die notwendigen Sanierungen bei Schwimmbad und Turnhalle.
Sebastian Lösch, betonte für die SPD-Fraktionsgemeinschaft vor allem den engen finanziellen Spielraum, den man jetzt noch besitze. Den neuen Grundschulbau bezeichnete er als Jahrhundert-Projekt. Christina Westerhausen bilanzierte für die CSU-Gemeinschaft. Sie hofft, dass man drei bis vier Jahre von höheren Zuschüssen für Projekte profitieren könne, das sei auch nach dem Ende der Stabilisierungshilfe möglich. Sie betonte das Risiko, das von Unterhaltskosten ausgehen könne und kritisierte auch anstehende Projekte. Andre Merz richtete den Blick auf andere Investitionen, die teure Sanierung des Rathauses, er kritisierte auch die anstehende Überdachung des Festplatzes.
Alexander Niklaus, als "Fraktionsloser" im Gremium, warnte vor den hohen Schulden, die man laut Finanzplan wohl erreichen werde. 2027 werden sich dann Schulden von über 20 Millionen Euro angesammelt haben. Auch er ist gegen die Überdachung des Festplatzes. Sein Antrag, auf Dach und PV-Anlage zu verzichten, scheiterte knapp mit 9:11 Stimmen.
Haushaltsplan und Stellenplan verabschiede das Gremium einstimmig, gegen den Finanzplan stimmten fünf Ratsmitglieder.