Zweifelsohne hat Schonungen mit seinen Ortsteilen in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz Einiges vorzuweisen. Und auch der Geschäftsführer der Energieagentur Nordbayern, Wolfgang Böhm attestierte der Großgemeinde gute Noten – ja sogar eine Vorreiterrolle unter den Kommunen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Mit dem Windpark über dem Maintal schafft die Flächengemeinde Energieautarkie und produziert drei Mal so viel Strom wie alle Haushalte in den insgesamt 13 Ortsteilen verbrauchen. Das für sich genommen sei schon ein Novum.
Abgesehen von solchen Projekten seien es aber oft nur ein paar Handgriffe im Heizraum von gemeindlichen Liegenschaft oder eben eine Änderung im Nutzerverhalten, das in vielen Fällen schon deutliche Ersparnisse bringe. Seit fast drei Jahren ist Schonungen Teil eines erfolgreichen Energieeffizienznetzwerks – insgesamt 93 Seiten umfasst heute der Energiebericht Schonungens.
Schulungen, Exkursionen zu Best-Practice-Beispielen, fachliche Begleitungen von Projekten und Maßnahmen gehörten genauso dazu, wie ein lückenloses Energiemonitoring. So werden die Heiz- und Stromverbräuche monatlich erfasst, verglichen und ausgewertet. Ausschläge bei den Verbräuchen werden so schnell registriert und die Ursachen ermittelt und abgestellt, erklärt Böhm.
Wie bei der neu geschaffenen Energiezentrale am Schonunger Schulzentrum mit der äußerst komplexen Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, soll künftig jedes Verbrauchsobjekt via Fernablesung digital überwacht werden. Überhaupt lobte Böhm das neue Kraftwerk als innovativ und klimafreundlich: Fast 1,5 Mio. Euro flossen in das Vorzeigeobjekt, das obendrein mit einer beachtlichen Förderung bedacht wurde. Im vergangenen Jahr gab es durch die Beauftragten des Energieeffizienznetzwerks eine Exkursion mit Besichtigung der modernen Energiezentrale.
Die Energiewende sei eine Daueraufgabe und schonte einerseits nicht nur das Klima, sondern andererseits langfristig auch den Geldbeutel der Gemeinde. Ein beeindruckendes Beispiel hatte Bürgermeister Stefan Rottmann mit den Kosten der Straßenbeleuchtung parat. In den vergangenen Jahren hat die Großgemeinde konsequent in die Erneuerung der Laternen investiert – ganze Straßenzüge und Ortsteile umgerüstet.
Im Vergleich zu Vorjahren konnten die Ausgaben jetzt schon um runde 30 000 Euro gesenkt werden. Dass es unendlich viele Wege der Energieeinsparung gibt, zeige der Bericht des Bürgermeisters. So wurden wirkungsvolle, bauliche Maßnahmen an öffentlichen Liegenschaften durchgeführt, wie zum Beispiel der Austausch bzw. die Instandsetzung von zugigen Türen und Toren. In mehreren Gebäuden wurde innen und außen umfassend auf LED-Lichttechnologie umgerüstet. Auch Unterführungen und Brückendurchgänge wurden mit LED ausgerüstet.
Der Bauhof und Forstbetrieb setzt verstärkt auf Akkubetriebene Gerätschaften um den Verbrauch fossiler Brennstoffe weiter zu reduzieren. In gemeindlichen Liegenschaften wurden zum Teil Heizanlagen komplett erneuert und hydraulische Abgleiche durchgeführt.
Neben energetischen Maßnahmen biete auch die Mobilität ein großes Betätigungsfeld: So werde gerade der Fuhrpark der Verwaltung und Bauhof auf E-Fahrzeugen umgestellt. Zwei Fahrzeuge befinden sich gerade in der Beschaffung. Insgesamt wurden fünf E-Ladestationen gemeindeweit installiert, drei E-Bike-Ladestationen werden folgen.
Positiven Zuspruch erfahren die Energieberatungstage im Rathaus, die den Bürgern kostenlos angeboten werden.
Mit dem Neubau der Grundschule, der Generalsanierung der Turn- und Schwimmhalle, dem Neubau des Bauhofs sowie der Feuerwehr- und Bürgerhäuser in Reichmannshausen und Löffelsterz stehen derzeit Projekte an, die sich auch auf die Energiebilanz auswirken würden. Geplant seien dazu noch, wie beispielsweise bei der Grundschule oder dem Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus Reichmannshausen Photovoltaikanlagen.
Das Rathaus soll schon bald weitestgehend selbst seinen Strom produzieren: Mit dem Strom vom Dach könnte dann auch der Fuhrpark der Verwaltung angetrieben werden, so die Vision. Ein weiterer großer Stromverbraucher ist die zentrale Abwasserpumpstation in der Jahnstraße: Auch dort könnte schon bald für den Eigenverbrauch der Sonnenstrom selbst produziert werden, heißt es abschließend in der Mitteilung.