Trotz der Arbeit, die nun erst richtig auf sie zukommen wird, sind Bürgermeister Lothar Zachmann und der Vorsitzende des FV Dingolshausen, Norbert Götz, glücklich, als wir auf sie im Sportheim treffen, dass es „am Ende doch geklappt hat“. Die Rede ist von dem dicken Batzen Geld, mit dem der Bund jetzt Gemeinde und Verein bei der Sanierung der Sport- und Veranstaltungshalle unter die Arme greift. Vor allem das Dach der Halle, die bald 45 Jahre auf dem Buckel hat, muss dringend gemacht werden. Aber auch sonst herrscht ordentlich Sanierungsbedarf. Und es gilt den verschärften Anforderungen an den Brandschutz Rechnung zu tragen.
Norbert Götz: "Die Chance bekommst du nicht jeden Tag"
Norbert Götz, zugleich als 2. Bürgermeister Zachmanns Stellvertreter, macht deutlich: „Ohne dieses Geld könnten wir das alles nicht machen und stemmen. Die Chance bekommst du nicht jeden Tag.“ Schließlich handele es sich konkret um 225000 Euro, die jetzt aus dem Förderprogramm des Bundes für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur nach Dingolshausen fließen, so der FVD-Vorsitzende.
Die in der Sitzung am vergangenen Mittwoch vom Haushaltsausschuss des Bundestags freigegebene Summe entspricht einem 45-prozentigen Zuschuss zu den Kosten. 55 Prozent, gleich 275000 Euro, sind von Gemeinde und Verein an Eigenmitteln aufzubringen. Wie konkret hier die Kosten aufgeteilt werden und was an Eigenleistung erbracht werden kann, muss jetzt geklärt werden. Gemeinde und Vereine hoffen dabei auch noch auf den einen oder anderen Spender und Wohltäter als zusätzlichen Geldgeber.
Lothar Zachmann: "Von der Halle profitiert die ganze Gemeinde"
Bürgermeister Lothar Zachmann betont: „Von der Sporthalle profitiert die ganze Gemeinde. Für viele Veranstaltungen ist der Frei-Raum im Ort nicht groß genug. Umso mehr haben wir uns echt gefreut, dass wir zum Zug gekommen sind.“ Und Norbert Götz fügt an, dass die für das gesellschaftliche Leben sehr wichtige Halle nur durch die Eigenbewirtschaftung des Sportheims durch den FV unterhalten werden kann. Allein 7000 Liter Heizöl werden jedes Jahr benötigt.
Dabei hatten Gemeinde und FV Dingolshausen ab dem Anruf der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber (CSU), die auf das kurzfristig aufgelegte Sonderprogramm hingewiesen hatte, nur wenige Tage im August Zeit, den Förderantrag zu stellen. Es war also schnelles Handeln gefragt. Deshalb ist der Bürgermeister auch seinem Gemeinderat dankbar, dass er dem Antrag nachträglich zugestimmt hat. Denn dazwischen lag die Sommerpause. Nach der längeren Phase der Ungewissheit und des Bangens, ob man letztendlich in das Programm hineinfalle, kam jetzt die in Dingolshausen ersehnte positive Nachricht, dank der schnellen Reaktion die Sanierung der Sporthalle großzügig gefördert zu bekommen.
Eine knappe Geschichte
So freuen sich mit den Dingolshäusern sowohl MdB Anja Weisgerber als auch per Pressemitteilung ihre SPD-Bundestagskollegin Sabine Dittmar fraktionsübergreifend, dass ein Projekt aus ihrem Wahlkreis zum Zuge gekommen ist. Dazu muss man wissen, dass zum Beispiel die Gemeinden Schwanfeld und Grafenrheinfeld mit den von ihnen beantragten Projekten leer ausgegangen sind. Es war also zeitlich als auch von der Förderzusage her eine „knappe Geschichte“ (Lothar Zachmann).
Bei der besonders am Abend stark genutzten Halle handelt es sich um ein architektonisches Unikat im weiten Rund. Wegen der Topografie am Hang war sie bei ihrem Bau anfangs der 1970er-Jahre auf das Erdgeschoss mit Vereinsgaststätte, WC-Anlagen, Duschen und Funktionsräumen aufgesetzt worden.
Das Dach ist teilweise undicht
Tatsache ist, dass das Dach der Sporthalle teilweise undicht ist und die großen Glasfenster an der Frontseite aufgrund ihres Zustandes ausgewechselt werden müssen. Wärmeschutzverglasung, Dachdämmung und ähnliche Maßnahmen sollen zur energetischen Sanierung auf diesem Gebiet beitragen.
Dazu ist der Hallenboden teilweise marode und entspricht nicht mehr den üblichen Anforderungen. Er soll komplett ausgetauscht werden. Die bestehende Heizung bedarf schon seit geraumer Zeit der regelmäßigen Reparatur. Hier soll ein Brennwertgerät für Abhilfe des Problems sorgen. Daneben sind weitere Brandschutzmaßnahmen erforderlich, wozu ein Gutachter eingeschaltet werden soll.
Nun geht es an die konkrete Planung
Mit der konkreten Planung soll im Mai begonnen werden, um dann im Herbst mit den Arbeiten loslegen zu können. Wo und womit zuerst begonnen wird, hängt von den Empfehlungen des noch zu beauftragenden Ingenieurbüros ab. Die Sporthalle steht auf einem Grundstück der Gemeinde. Diese hat sie dem Sportverein zusammen mit dem übrigen Sportgelände im Erbbaurecht überlassen. Die Halle wird dabei nicht nur von den eigenen Sportlern und Sportlerinnen des FV, sondern auch von Sportvereinen und Sportlern aus dem Umland für verschiedene Sportarten genutzt. Dazu kommen, wie erwähnt, die hier durchgeführten öffentlichen Veranstaltungen.