In der Diskussion darüber, ob ein Abrissantrag für zwei denkmalgeschützte Häuser am Georg-Wichtermann-Platz genehmigt werden kann oder nicht, hat sich Stadträtin Ulrike Schneider (Freie Wähler/SWL) mit einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet. Sie ist strikt gegen den Abriss.
Die zwei Bürgerhäuser, erbaut Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts, prägen aus Sicht Schneiders den Georg-Wichtermann-Platz „und dürfen auf keinen Fall Abrissplänen zum Opfer fallen“. Das Landesamt für Denkmalschutz stuft die Einzeldenkmäler in seiner Stellungnahme als „Zeugnisse des Schweinfurter Stadtbildes des 18. und 19. Jahrhunderts“ als besonders „platzbildprägend“ ein und erteilte die denkmalrechtliche Erlaubnis für den Abbruch nicht. Die Verwaltung diskutierte zwar intensiv Möglichkeiten, doch abreißen zu können, folgte aber in ihrem Beschlussvorschlag der Argumentation der Denkmalschützer und verneinte den Abriss. Das Thema wurde vertagt, wird wohl auf der nächsten Bauausschusssitzung wieder auf der Tagesordnung stehen.
Dass sich unter ihren Stadtratskollegen trotzdem ein Votum für den Abriss abzeichnen könnte, macht Schneider „sprachlos“. Den beiden Bürgerhäusern kommt in ihren Augen angesichts der modernen umliegenden Bebauung eine noch gesteigerte Bedeutung zu, ihr Abriss ließe den Platz „gesichtsloser“ und damit weniger attraktiv zurück. Dass einer der Bauherren Stadtratskollege Georg Wiederer (FDP) ist, mit dem die Freien Wähler/SWL auch in einer Fraktionsgemeinschaft sind, stört Schneider nicht. Sie fühlt sich laut eigener Aussage „der Stadt, dem Stadtbild und der Stadtgeschichte verpflichtet“. Sie habe Wiederer geraten, „eine qualitätvolle Gesamtsanierung anzustreben oder die beiden Häuser an einen sanierungswilligen Interessenten zu verkaufen“. Die Investoren planen den Abriss der Häuser und den Neubau eines fünfstöckigen Wohn- und Geschäftshauses.