Bei schönem Wetter waren die Garten- und Hofflohmärkte am Sonntag in Gerolzhofen ein großer Erfolg. Aus ganz Franken waren die Schnäppchenjäger und Raritätensammler angereist, um das Angebot von über 70 privaten Flohmarkt-Anbietern unter die Lupe zu nehmen. Von den vielen Menschen profitierten auch die Straßencafés und Biergärten, die zum Verweilen einluden.
Der Bummel durch die Höfe, Gärten und Garagen, in denen in riesiger Vielfalt Second-Hand-Waren bereitlagen, erforderte schon etwas Kondition, wollte man allen Trödel-Teilnehmern einen Besuch abstatten. Wer nicht so gut zu Fuß war, konzentrierte sich auf die Hotspots des Flohmarkts zwischen dem Steigerwald-Dom und der Östlichen Allee sowie in der Hermann Löns Straße. Dort waren die Stände ziemlich geballt aufgebaut und folglich auch die meisten Besucher anzutreffen.
Es war für jeden Geschmack der kleinen und großen Besucher etwas geboten. In den Außenbezirken war das Interesse der Kunden geringer. Manche suchten etwas Bestimmtes in der Masse der Gegenstände, andere Gäste ließen sich einfach durch das bunte Geschehen treiben.
Sandra Lukas und Reiner Biegner waren mit ihren drei Kindern aus Neuses am Sand in die Flohmarktstadt gekommen. "Einfach schauen und uns mit anderen Leuten austauschen", nannte Sandra Lukas die Beweggründe für den Sonntagsausflug ihrer Familie. Ihr Fokus bei der Suche nach Außergewöhnlichem lag auf "alten Christbaumkugeln".
Reiner Biegner legte sein Augenmerk auf glückliche Kinder. "Die dürfen sich hier etwas aussuchen, was sie normalerweise nicht gekauft bekommen." Ihr zehnjähriger Sohn Max meinte: "Ich finde es cool, dass hier so viele Leute sind." Er genoss die "lange Leine" der Eltern in vollen Zügen. "So kann ich viel alleine gucken." Den Buben interessierten vor allem Spielzeug, Skateboards und kleine Sammlerstücke für den Raritäten-Koffer in seinem Zimmer.
Spielsachen und Klamotten waren gefragt
Seine ältere Schwester Anna wühlte sich durch das umfangreiche Klamottenangebot. Und Klein-Paula hatte auch schon ihr Lieblingsstück gefunden: ein Mini-Klick-Fernseher aus Plastik mit Bildern vom Tiergarten Nürnberg aus den 1970er-Jahren.
Als echter Fan alter ausgedienter Gegenstände outete sich Matthias Braun in seiner Garage in der Rügshöfer Straße. Alte Haushaltsartikel, Emaille-Schilder, Tassen und Teller von Hochzeiten und kultige Zeitschriften lagen für die Flohmarkt-Inspekteure bereit. Highlight war ein alter, zusammenfaltbarer Zylinderhut.
"Etwas im Geldbeutel und weniger Gegenstände, die noch da sind", zeigte sich Braun zufrieden mit der Resonanz. Er lernte dabei Käufer aus den Landkreisen Bad Neustadt, Bamberg, Würzburg und Schweinfurt kennen. "Der Einzugsbereich und das Interesse sind schon sehr groß." Die Preise hielt er bewusst niedrig: "Es geht nur darum, dass vielleicht ein neuer Besitzer Spaß an meinen ausrangierten Sachen hat."
"Meine alte Weinbergspritze aus Messing ist schon weg", erzählte Peter Herbig von vielen interessierten Kunden. An seinem Hofflohmarktstand in der Steingrabenstraße gab es mehrere Raritäten zu bewundern: alte Fotoapparate, eine Kartoffelwaage von früher und einige Milchkannen. Auch seine geliebte Carrera-Rennbahn lag zum Verkauf parat: "Das war für mich das Größte früher, und heute schaut es keiner mehr an. Es ist halt kein Videospiel."
Wie überall sind auch bei Herbig die Preise frei verhandelbar. Seine Devise lautete "Recycling und gute Sachen nicht einfach in den Mülleimer werfen". Ein weiterer Pluspunkt des Tages für Herbig war: "Man sieht Leute, die man das ganze Jahr nicht sieht, und lernt viele neue Menschen kennen." Zum Umsatz meinte er lachend: "Eine Woche Urlaub ist schon drin."
Ich hoffe trotzdem das es ein toller Erfolg für alle gewesen ist , trotz des nicht immer schönen Wetters …